Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat ein neues Projekt ins Leben gerufen, das mit 1,7 Millionen Euro gefördert wird. Partner in diesem Vorhaben sind unter anderem die Universitäten Paderborn und Bielefeld sowie eine kirchliche Bildungseinrichtung und ein Verein für digitales Lernen. Das Projekt mit dem Titel „Gemeinsam online: Suchen.Finden.Verstehen“ hat das Ziel, ein Bildungsprogramm zur Stärkung digitaler Kompetenzen in Familien zu entwickeln, und ist auf eine Dauer von vier Jahren angelegt. Es wird dabei ein interdisziplinärer Ansatz verfolgt, der erstmals systematisch Medienbildung in Familie und Schule verbindet. uni-paderborn.de berichtet, dass Grundschulkinder und ihre Eltern im Umgang mit Internet und Künstlicher Intelligenz (KI) geschult werden sollen.
Laut Prof. Dr. Anna-Maria Kamin von der Universität Bielefeld erfolgt die Entwicklung der digitalen Fähigkeiten der Kinder hauptsächlich im häuslichen Umfeld. Das Projekt setzt sich intensiv mit einem kritischen Umgang mit Internetquellen und KI-gestützten Anwendungen auseinander, einschließlich Themen wie Fake News und Misinformation. In diesem Zusammenhang wird deutlich, dass Medienkompetenz und Medienbildung keine statischen Begriffe sind, sondern auf sich ständig verändernde gesellschaftlich-technologische Entwicklungen reagieren müssen bpb.de.
Kooperation und Konzeptentwicklung
Die Universität Bielefeld ist für die Entwicklung der medienpädagogischen Grundlagen und Konzepte verantwortlich, während die Universität Paderborn durch Prof. Dr. Heike M. Buhl Expertise im Bereich Family Literacy einbringt. Dabei erkunden Kinder und Eltern digitale Medien sowohl getrennt als auch gemeinsam. Ein zentrales Anliegen des Projekts ist die Unterstützung von Familien, die wenig Zugang zu medienpädagogischen Angeboten haben, aber Interesse an digitalen Medien zeigen. Das Projektteam fokussiert sich insbesondere auf Familien in schwierigen Lebenslagen.
- Das Projekt läuft von Januar 2025 bis Dezember 2028.
- Wissenschaftliche Evaluation durch standardisierte Befragungen, qualitative Interviews und teilnehmende Beobachtungen.
- Zusammenarbeit mit der Katholischen Erwachsenen- und Familienbildung Paderborn in drei Durchgängen.
Zusätzlich wird der Verein Neue Wege des Lernens digitale Lernmaterialien erstellen und für die technische Umsetzung sorgen. Die Konzepte und Materialien sollen so aufbereitet werden, dass sie auch in anderen Einrichtungen der Familienbildung zum Einsatz kommen können. Der medienpädagogische Diskurs um Medienkompetenz hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, nicht zuletzt, weil soziale Medien wie Instagram und TikTok zunehmend Teil des Alltags werden und einen Einfluss auf Selbst- und Weltbilder haben medienpaed.com.
Bedeutung der Medienkompetenz
In Deutschland ist die Medienkompetenz im Durchschnitt niedrig, insbesondere bei Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund. Bildung wird als entscheidender Prozess angesehen, um Selbst- und Weltbilder zu verändern. Digitale Erwachsenenbildung könnte dazu beitragen, mehr Menschen aller Bildungsgrade zu erreichen und die Medienkompetenz insgesamt zu steigern. Der Einfluss von Schönheitsidealen, die durch soziale Medien verstärkt werden, sowie die steigende Anzahl von Schönheitsoperationen in Deutschland verdeutlichen, wie relevant das Thema digitale Bildung und die Vermittlung von Medienkompetenz geworden sind bpb.de.
Das Projekt „Gemeinsam online: Suchen.Finden.Verstehen“ könnte somit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der digitalen Fertigkeiten in Familien leisten und das Medienbewusstsein in einer zunehmend digitalen Welt stärken.