Friederike Wolfermann, eine 78-jährige Frau aus Penzberg, wird oft liebevoll als die „Pinguin-Königin“ bezeichnet. Ihre beeindruckende Sammlung umfasst etwa 3000 Pinguine in unterschiedlichen Formen und Materialien. Die Sammlung begann in den späten 1970er Jahren, als sie von ihrer Tante und einem Freund ihres Mannes zwei Steiff-Pinguine erhielt. Ihr verstorbener Ehemann, Klaus Wolfermann, ehemaliger Olympiasieger im Speerwerfen, sammelte leidenschaftlich Eisenbahnen und war ein wichtiger Unterstützer ihrer Pinguin-Leidenschaft.

Alle Pinguine finden in einem speziell eingerichteten Zimmer Platz, das eine Vielzahl an Pinguin-Dekorationen beherbergt. Dazu zählen ein meterhoher aufblasbarer Pinguin, Figuren aus verschiedenen Materialien wie Pappe, Glas, Porzellan und Stoff, sowie zahlreiche Pinguin-Textilien wie Pullover und Nachthemden. Auch die Pinguin-Postkarten sind bemerkenswert, viele stammen von dem bekannten Cartoonisten Uli Stein.

Die Verbindung zum Pinguin-Museum in Cuxhaven

Wolfermann hat über die Jahre eine enge Verbindung zum Pinguin-Museum in Cuxhaven aufgebaut. Die Vertreter des Museums besuchten sie kürzlich, um ihre Sammlung zu begutachten. Im Rahmen dieses Besuchs versprach sie, ihre Pinguine dem Museum zu vererben, das kürzlich im November 2024 geschlossen wurde. Das Museum, welches als das erste und einzige Pinguin-Museum in Deutschland gilt, befand sich im Lotsenviertel am Schillerplatz und präsentierte auf 130 m² die größte Pinguin-Sammlung der Welt.

Das Cuxhavener Museum umfasste rund 4000 Pinguin-Artikel aus verschiedenen Materialien und in unterschiedlichen Größen, von weniger als einem Zentimeter bis fast zwei Metern. Neben der Sammlung wurden auch Informationen über die verschiedenen Pinguin-Arten und deren Lebensräume vermittelt. Es gab zudem wechselnde Sonderausstellungen und einen Shop, der zahlreiche Pinguin-Artikel bereithielt.

Ein Engagement für den Umweltschutz

Seit seiner Eröffnung wird das Pinguin-Museum vom Verein Pinguinfreunde Cuxhaven e.V. betrieben, der sich dem Tier- und Umweltschutz verschrieben hat. 2011 wurde ein Guinness-Weltrekord mit 11.062 Pinguinen aufgestellt, der 2021 mit 26.114 Artikeln übertroffen wurde. Dieser Rekord wurde offiziell anerkannt und unterstreicht die Bedeutung des Museums in der Welt der Pinguinliebhaber.

Der Eintritt ins Pinguin-Museum war frei, jedoch wurden Besucher um Spenden gebeten, um den Fortbestand des Museums zu sichern. Die Öffnungszeiten waren von Freitag bis Montag, mit zusätzlichen Tagen während der Ferien.

Wolfermanns persönliche Erlebnisse mit Pinguinen

Wolfermann hat nicht nur eine große Sammlung, sondern auch besondere persönliche Erlebnisse mit echten Pinguinen. In Oahu, Hawaii, traf sie auf einen 15 Pfund (ca. 7 kg) schweren Pinguin namens Sepp-Fred. Ihre Liebe zu Pinguinen und ihr Wissen über diese intelligenten Vögel, die sie als fleißig beschreibt, sind unbestreitbar. Außerdem ist sie Doktorin der Pinguin-Wissenschaften und engagiert sich dafür, das Bewusstsein für diese faszinierenden Tiere zu schärfen.

Die Sammlung von Friederike Wolfermann wächst weiterhin. Kürzlich erhielt sie zwei neue Pinguine als Geschenke von einer Freundin. In ihrer Passion für die flugunfähigen Vögel spiegelt sich eine tiefe Verbundenheit und Lebensfreude wider, die viele Menschen im Umgang mit Tierikonen wie diesen teilen können.