Am Reschensee in Südtirol wird eine Straße verlegt, da sie von Felsstürzen bedroht ist. Das abgelassene Wasser legt die Ruinen eines Dorfes frei, um die sich Legenden ranken. Graun im Vinschgau war einst ein belebtes Dorf, das zusammen mit der Pfarrkirche St. Katharina im 14. Jahrhundert im Reschensee versank, als ein Stausee errichtet wurde. Dieses Bild des spitzen Kirchturms, der aus dem See ragt, ist vielen Urlaubern bekannt und faszinierend.
Die Bauarbeiten zur Verlegung der Straße begannen letztes Jahr aufgrund von Fels- und Bergstürzen, die das Risiko für die bestehende Straße erhöhten. Der neue Straßendamm wird eineinhalb Kilometer weiter entfernt vom Berg aufgeschüttet, um die Sicherheit der Passage zu gewährleisten. Während des Ablassens des Sees traten die Ruinen der im Wasser versunkenen Dörfer wieder hervor, was zu faszinierenden Entdeckungen führte.
Der Fotograf Max Scherer erkundete die freigelegten Ruinen und beschrieb seine Erfahrung als Zeitreisender in die Vergangenheit. Er entdeckte sensationelle Einblicke in die überfluteten Häuser und begeisterte sich für die alten Artefakte, die nun sichtbar wurden. Mauern, Hausreste und weitere Überreste ließen ihn in Gedanken an die Bewohner vor Jahrzehnten eintauchen, deren Leben plötzlich von den Wassermassen verändert wurde.
Die Legenden um den Reschensee und die überfluteten Dörfer wurden zu einem Netflix-Hit mit der Serie „Curon“, benannt nach dem italienischen Namen von Graun. Die Geschichten der Enteignungen und des schleichenden Anstiegs des Wassers, die damals die Bewohner in Angst versetzten, wurden in der Serie aufgegriffen. Die Legende der Glocken, die unter Wasser läuten sollen, wurde zu einem fesselnden Handlungselement, das die Zuschauer in die mysteriöse Atmosphäre am Reschensee entführt.