DeutschlandKronach

Die Evolution des Essens: Eine Reise von kollektiver Nahrung zu individuellem Lifestyle

Der Wandel der Ernährungsgewohnheiten in Deutschland

In der heutigen Zeit haben sich die Essgewohnheiten der Deutschen deutlich verändert. Schon lange ist es nicht mehr üblich, dass alle am Tisch dasselbe essen sollen. Essen wird immer mehr als Ausdruck der Persönlichkeit wahrgenommen. Dies hat dazu geführt, dass wir pseudo-individualisierte Ernährungsstile entwickelt haben, wie der Kulturwissenschaftler Hirschfelder betont. Früher galt es als bourgeois und versnobt, spezielle Beilagenvorlieben zu äußern, doch heute ist es gang und gäbe, individuelle Wünsche und Bedürfnisse beim Essen zum Ausdruck zu bringen.

In den 80er Jahren war es undenkbar, in einem Restaurant spezielle Anpassungen an den Gerichten vorzunehmen oder bestimmte Zutaten auszulassen. Es herrschte eine gesellschaftliche Strömung, die Kindern und Jugendlichen beibrachte, dass sie essen sollten, was auf den Tisch kam. Heutzutage hingegen würde ein solches Verhalten als Zumutung angesehen werden. Ein Restaurantbesuch war damals per se toll und die Kinder bekamen Schnitzel mit Pommes – gut war.

Die Veränderung der Ernährungsgewohnheiten in Deutschland lässt sich auch historisch erklären. Nach dem Zweiten Weltkrieg herrschte eine Art Mittelstandsgesellschaft, in der man sich lieber unauffällig ernährte und nicht mit extravagantem Geschmack auffiel. Die Wahl der Sättigungsbeilage, wie etwa Kartoffeln, war symbolisch aufgeladen und wichtig. In den letzten 30 Jahren hat sich jedoch in der Wohlstandsgesellschaft nach dem Kalten Krieg ein Wertewandel vollzogen. Die Bedeutung von Ernährung als Identitätsstifter wurde immer größer und das Motto „Ich bin, was ich esse“ gewann an Bedeutung.

Obwohl wir derzeit eine Rückkehr politischer Ideologien beobachten können, ist die Überbewertung von Essen noch immer ein präsentes Thema im Alltag. Veganer Lifestyle, Low Carb oder exotische Gerichte sind nur einige Beispiele für die Vielfalt an Ernährungsweisen, die heute in Deutschland präsent sind. Viele Menschen sehen ihr Essen als Möglichkeit zur Veränderung, wenn sie die Welt schon nicht umkrempeln können.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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