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Diakonie Katastrophenhilfe: Alarmierende Kürzungen gefährden humanitäre Hilfe

Die Herausforderungen der humanitären Hilfe im Jahr 2023

Die gegenwärtige Lage der humanitären Hilfe in Deutschland und weltweit ruft dringende Fragen auf. Diana Pruin, Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe, erläuterte auf der Jahrespressekonferenz in Berlin die besorgniserregende Situation, die sowohl für Hilfsorganisationen als auch für die von Konflikten betroffenen Menschen alarmierende Auswirkungen hat.

Rückgang der Hilfsgelder spürbar

Die Diakonie Katastrophenhilfe macht auf die dramatischen Kürzungen im Bundeshaushalt aufmerksam. Pruin betont, dass die Zahl der Menschen, die weltweit humanitäre Unterstützung benötigen, auf etwa 300 Millionen gestiegen ist. Dies stellt einen Anstieg im Vergleich zu früheren Jahren dar, während das Budget für humanitäre Hilfe unter dem Niveau von 2016 liegt.

Zahl der Flüchtlinge auf Rekordhöhe

Ein zentrales Thema der Diskussion war die alarmierend hohe Anzahl von über 120 Millionen Menschen, die aus ihrer Heimat geflüchtet sind. Diese Zahl verdeutlicht die dringende Notwendigkeit, die humanitäre Hilfe finanziell und strukturell zu unterstützen, um den dringendsten Bedürfnissen jener zu begegnen, die unter den Folgen von bewaffneten Konflikten leiden.

Konflikte und deren Auswirkungen

Pruin wies auch auf die gefährliche Lage in Ländern wie der Ukraine, Gaza und dem Sudan hin. Sie appelliert an die Konfliktparteien, das Humanitäre Völkerrecht zu respektieren, um zivile Opfer und eine gezielte Zerstörung von Infrastruktur zu verhindern. Dies ist von entscheidender Bedeutung, um die humanitären Prinzipien aufrechtzuerhalten, die eine Grundlage der Hilfsarbeit bilden.

Schutz der humanitären Helfer

Die Sicherheit von humanitären Helfern ist ebenfalls ein großes Anliegen. Nach Angaben der Aid Worker Security Database wurden im vergangenen Jahr über 270 Helfer getötet. Dies hat zu einem erhöhten Risiko auf dem Gebiet der humanitären Hilfe geführt und zeigt, wie wichtig es ist, diese Helfenden zu schützen und ihre Arbeit zu unterstützen.

Finanzen: Ein kritischer Blick

Die Finanzierungsstruktur der Diakonie Katastrophenhilfe zeigt, dass die Spendeneingänge im Jahr 2023 nahezu halbiert wurden, nachdem sie im Jahr zuvor sehr hoch waren, insbesondere wegen des Ukraine-Kriegs. Dennoch war die Gesamtzuwendung von 49,3 Millionen Euro im Jahr 2023 fast doppelt so hoch wie im Jahr vor der Corona-Pandemie. Besondere Spenden für die Erdbebenhilfe in der Türkei und Syrien zeigen die Bereitschaft der Bevölkerung, in Krisenzeiten zu helfen.

Die Diakonie Katastrophenhilfe hatte im Jahr 2023 insgesamt 97,1 Millionen Euro zur Verfügung, hatte jedoch auch Ausgaben von 105,4 Millionen Euro. Fleissige Arbeit mit international und lokal agierenden Partnern war notwendig, um die Hilfe dort zu leisten, wo sie am dringendsten benötigt wird.

Ausblick für die Zukunft

Obwohl die Lage besorgniserregend ist, hat Pruin einen wichtigen Punkt angesprochen, der nicht ignoriert werden darf: die Bedeutung der humanitären Prinzipien, um denjenigen zu helfen, die in Not sind. Ein Aufruf zur Einhaltung des Humanitären Völkerrechts ist nicht nur ethisch geboten, sondern auch essenziell für die Fortsetzung der hilfsgestützten Arbeit.

Diese Besorgnis über die humanitäre Situation in der Welt spiegelt sich auch im Engagement der Diakonie Katastrophenhilfe wider. Die Notwendigkeit eines klaren Richtungswechsels in der Finanzierung ist dringlicher denn je, um den unzähligen Menschen, die auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, gerecht zu werden.

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Lebt in Hamburg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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