In Köln, Bonn und Berlin hat die DHL-Tochter DeinFach kürzlich ihre ersten weißen Paketautomaten in Betrieb genommen. Diese neuen Automaten sind nicht nur auf DHL-Pakete beschränkt, sondern können Sendungen verschiedener Paketdienstleister lagern, was sie von den traditionellen DHL-Packstationen unterscheidet. Laut lvz.de plant DeinFach, bis zum Ende des Jahres mindestens 1.000 dieser Automaten zu installieren.
DeinFach wurde 2024 gegründet und ursprünglich als OneStopBox ins Leben gerufen, bevor der Name aus Markenrechtsgründen geändert wurde. CEO Lukas Beckedorff erklärte, dass die neuen Automaten dazu beitragen sollen, den Verkehr zu reduzieren und die Klimabilanz der Zustellung zu verbessern. Bereits jetzt betreibt die Firma Myflexbox 472 weiße Automaten in Deutschland für die Lagerung von Sendungen verschiedener Anbieter wie GLS, UPS, FedEx und DPD. Myflexbox hat zudem ehrgeizige Pläne, die Anzahl seiner Automaten auf 5.000 bis 2030 zu erhöhen.
Expansion der Paketdienste
Die Paketbranche in Deutschland erlebt mit dem Boomen des Online-Handels ein starkes Wachstum. Aus diesem Grund suchen Paketfirmen nach effektiveren Abholmöglichkeiten. Haustürzustellungen sind für sie teuer, weshalb sie verstärkt in ergänzende Automatennetzwerke investieren. Wie stuttgarter-zeitung.de berichtet, haben alle größeren Paketdienste in Deutschland, bis auf Hermes, ihre Bemühungen um Automaten intensiviert.
Ein Beispiel für diese Strategie ist die Kooperation zwischen DPD und GLS, die angekündigt haben, bis zum Jahresende 1.000 gemeinsame Automaten bereitzustellen. Das Ziel von DHL ist es hingegen, die Zahl ihrer Paketautomaten bis 2030 von derzeit 15.000 auf 30.000 zu verdoppeln. Dabei setzen sie auf Aufstellorte wie Supermärkte, Bahnhöfe, Tankstellen und öffentliche Plätze.
Herausforderungen und Ausblick
Trotz der wachsenden Beliebtheit von Paketautomaten gibt es Herausforderungen zu bewältigen. Probleme können auftreten, wenn ein Automat am Tag der Zustellung voll ist, was zu Umleitungen führen kann. Zudem wird die deutsche Bürokratie als hinderlich für den schnellen Aufbau neuer Automaten angesehen. Der Deutsche Städtetag sieht in Paketautomaten zwar einen positiven Beitrag, warnt jedoch vor den möglichen Verkehrsbehinderungen durch falsch parkende Fahrzeuge.
Die Nachfrage nach flexiblen Abhollösungen nimmt laut DPD-Manager Michael Knaupe stetig zu, insbesondere im „Out of Home-Segment“. Myflexbox-Chef Lukas Wieser schätzt den Bedarf für Paketstationen in Deutschland sogar auf mindestens 100.000, basierend auf internationalen Vergleichen. Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, sind Gespräche mit weiteren Paketunternehmen und Einzelhändlern für die Nutzung der Automaten im Gange, wie auch auf der Website von deinfach.de erwähnt.