Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) feierte kürzlich sein 125-jähriges Bestehen in Leipzig, der Stadt, in der der Verband im Jahr 1900 gegründet wurde. Die Feierlichkeit, die zahlreiche Gäste aus der Welt des Fußballs anzog, bot eine Plattform für Rückblicke und Ausblicke auf die reiche Geschichte und Zukunft des deutschen Fußballs. Unter den prominenten Gästen befand sich auch Gianni Infantino, der Präsident der FIFA, der während seines Auftritts an seine persönlichen Erinnerungen und die Prägung durch den deutschen Fußball erinnerte. Weser-Kurier berichtet, dass Infantino besonders von den leidenschaftlichen Fans während des berühmten Spiels zwischen dem SV Werder Bremen und RSC Anderlecht im Jahr 1993 beeindruckt war, das als „Wunder von der Weser“ in die Annalen einging.
Das besagte Geschehen, bei dem Werder Bremen von einem 0:3 in den ersten Halbzeit zu einem 5:3-Sieg aufholte, hat in Infantino eine bleibende Faszination geweckt. Er nahm die Gelegenheit wahr, um seine Bewunderung für die deutschen Fußballfans, Vereine und Spieler zu bekunden. Infantino, der im Wallis in der Schweiz aufwuchs, sprach auch über die Einflüsse, die deutsche Sportzeitschriften und sein erstes Stadionerlebnis auf seine Fußballbegeisterung hatten. Er erinnerte sich, wie sein Vater ihm von dem legendären „Wunder von Bern“ erzählte. FIFA berichtet über Infantino’s Gedanken, dass die Welt viel vom deutschen Fußball lernen kann und dass Deutschland mit der Ausrichtung der WM 2006 einen entscheidenden Beitrag zur Vereinigung der Welt durch Fußball geleistet hat.
Historische Rückblicke und Ausblicke
Die Veranstaltung brachte auch viele deutsche Fußballlegenden zusammen, wie Paul Breitner, Lothar Matthäus und Jürgen Klinsmann, die insgesamt sechs Weltmeister- und elf Europameistertitel gewonnen haben. DFB.de hebt hervor, dass alle anwesenden Spieler zusammen bereits 3247 Länderspiele bestritten haben. In seiner Rede würdigte DFB-Präsident Bernd Neuendorf nicht nur die Errungenschaften des DFB, sondern thematisierte auch die historischen Schattenseiten, insbesondere die Zeiten des Nationalsozialismus. Der Julius Hirsch Preis, der jährlich für Engagement gegen Diskriminierung vergeben wird, wurde als ein positives Zeichen für Veränderungen hervorgehoben.
Bundeskanzler Olaf Scholz betonte die Integrationskraft des Fußballs in seiner Rede und sprach die enorme Mitgliederzahl von fast 8 Millionen Menschen im DFB an. Der DFB wurde als ein Symbol für Respekt, Fairness, Vielfalt und Integration beschrieben. Scholz unterstützte zudem die Bewerbung des DFB um die Ausrichtung der Frauen-EURO 2029. Neuendorf wiederrum unterstrich die Notwendigkeit, den Frauenfußball umfassender zu fördern, nachdem dieser lange Zeit vernachlässigt wurde. Der Abend fand seinen feierlichen Abschluss mit einem letzter Gruß des Schiedsrichters an die Gäste.