Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) feierte am Freitagabend sein 125-jähriges Bestehen in Leipzig. Anlässlich dieses Jubiläums wurden Einspielfilme gezeigt, die die beeindruckenden Erfolge der deutschen Nationalmannschaften dokumentierten, darunter vier Weltmeistertitel bei den Männern und zwei bei den Frauen. Diese Filme zeichneten sich durch eine Spur Selbstironie aus und waren nicht nur eine bloße Heldenverehrung.
Bundeskanzler hielt in einem kurzen Grußwort Worte der Anerkennung für die Leistungen des DFB und des deutschen Fußballs. Besonders hervorzuheben ist, dass der Frauenfußball, der bis 1970 vom DFB als unschicklich abgelehnt wurde, gleichberechtigt im Rahmen des Festaktes vertreten war. Dies markiert einen bemerkenswerten Wandel in der Wahrnehmung und Förderung des Frauenfußballs in Deutschland.
Die Gründung des DFB
Der DFB wurde am 28. Januar 1900 in Leipzig gegründet. In einem Restaurant namens Mariengarten trafen sich Vertreter von 86 Vereinen, um eine Einigung aller deutschen Fußballverbände und -vereine zu erzielen. Diese Gründung war ein wichtiger Schritt, um den Fußball in Deutschland zu organisieren und zu fördern.
Ein aktuelles Ereignis, das den Feierlichkeiten vorauskam, war die Vertragsverlängerung von Bundestrainer Julian Nagelsmann bis 2028. Dies gibt ein zuversichtliches Zeichen für die zukünftige Entwicklung des deutschen Fußballs, sowohl im Männer- als auch im Frauenbereich.
Die Geschichte des Frauenfußballs
Die Geschichte des Frauenfußballs in Deutschland ist von Herausforderungen und Rückschlägen geprägt. 1930 gab die 19-jährige Lotte Specht eine Annonce auf, um fußballbegeisterte Frauen zu finden, was zur Gründung des „1. Deutschen Damen Fußballclubs“ führte. Ihr Engagement war frauenrechtlich motiviert und spiegelt den gesellschaftlichen Wandel der Weimarer Republik wider, der die Emanzipation der Frauen förderte.
Der 1. DDFC blieb jedoch lange Zeit der einzige Verein mit fußballspielenden Frauen, da es an Gegnerinnen mangelte. Die Spielerinnen wurden häufig angefeindet und mussten sich gegen viele Rückschläge behaupten. 1936 äußerte der DFB, dass Frauen im Fußball nicht als Sportausübende geeignet seien, was die sportbegeisterte Frauenbewegung stark unterdrückte.
In den Nachkriegsjahren formierten sich die Frauen jedoch neu und ab 1951 wurden wieder Frauenfußballmannschaften aktiv. Das Verbot des DFB, das Damenmannschaften 1955 unter dem Vorwand erließ, es sei der „Natur des Weibes“ fremd, stellte einen weiteren Rückschlag dar. Trotz der Schwierigkeiten konnten sich viele Spielerinnen inoffiziell organisieren und eigene Meisterschaften durchführen.
Erst 1970 hob der DFB das Verbot auf, was dem Frauenfußball in Deutschland zu neuem Aufschwung verhalf. Seitdem sind die Erfolge und die Popularität des Frauenfußballs stetig gewachsen, was sich auch in der bundesweiten Begeisterung für Frauenfußballmannschaften widerspiegelt.
Das 125-jährige Jubiläum des DFB ist somit nicht nur ein Anlass zur Feier, sondern auch eine Erinnerung an die Geschichte, die Herausforderungen und die Erfolge, die den deutschen Fußball, insbesondere den Frauenfußball, geprägt haben. Eine Geschichte, die weiterhin geschrieben wird.