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Deutschland unzureichend gerüstet gegen Desinformation und Cyberangriffe

Experte: Gegen hybride Bedrohungen nicht gut gerüstet

Die Bedrohung durch ausländische Desinformationskampagnen und Cyberangriffe nimmt in Deutschland zu. Doch ein Experte warnt: Das Land ist nicht ausreichend gerüstet, um gegen diese hybriden Bedrohungen anzukämpfen. Christian Dörr, ein Cybersicherheits-Experte am Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam, betont, dass Deutschland in den letzten Jahren mangelhaft auf diese Bedrohungen reagiert hat. Besonders der Ukraine-Krieg hat gezeigt, dass die Gesellschaft unvorbereitet und in einigen Fällen handlungsunfähig ist, wenn es um Desinformation, Fake News und Angriffe auf die Infrastruktur geht.

Um diese Problematik zu diskutieren, findet am 19. und 20. Juni die 10. Potsdamer Konferenz für Nationale Cybersicherheit am HPI statt. An diesem Event nehmen deutsche Sicherheitsbehörden sowie Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft teil. Unter anderem werden auch die Leiter des Bundeskriminalamts, des Verfassungsschutzes und des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik erwartet. Das Ziel dieser Konferenz ist es, über die gegenwärtige Cybersicherheitslage in Deutschland zu beraten.

Die Bundesnachrichtendienst warnt, dass hybride Bedrohungen viele Gesichter haben. Einflussreiche ausländische Akteure nutzen militärische Mittel, wirtschaftlichen Druck und verdeckte Propaganda, um ihre Ziele zu erreichen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser warnt vor den wachsenden Gefahren einer hybriden Kriegsführung Russlands und erwähnt dabei insbesondere die Einflussnahme durch Desinformation und Fake News. Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wurden daher verstärkte Schutzmaßnahmen gegen hybride Bedrohungen ergriffen. Sowohl die SPD als auch die CDU waren bereits Ziel russischer Cyberattacken.

Der Cybersicherheits-Experte vom HPI weist außerdem darauf hin, dass künstliche Intelligenz (KI) auch zur Spaltung der Gesellschaft beitragen kann. Die fortschreitende Filterung von Inhalten in sozialen Medien führt dazu, dass Nutzer nur noch mit Inhalten konfrontiert werden, die ihren Erwartungen und Vorlieben entsprechen. Dies führt dazu, dass sie in ihrer Suche nach neuen Inhalten oft immer extremere Positionen einnehmen. Deshalb ist es laut Dörr wichtig, die Medienkompetenz der Nutzer zu stärken, um sie vor der Beeinflussung durch KI-Algorithmen zu schützen.

Um die Sicherheit gegen hybride Bedrohungen zu gewährleisten, müssen die deutschen Behörden und die Gesellschaft insgesamt ihre Vorbereitungen und Aktivitäten verstärken. Das HPI und andere Forschungsinstitute können dabei eine wichtige Rolle spielen, indem sie Lösungen, Technologien und Empfehlungen für den Schutz vor Cyberangriffen und Desinformationskampagnen entwickeln.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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