Der Nahostexperte Michael Lüders hat die Bundesregierung aufgefordert, ihre Unterstützung für Israel zu überdenken und nicht länger hinter dem Begriff der Staatsräson zu stehen. In einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung kritisierte Lüders, dass Deutschland sich indirekt zum Komplizen eines zunehmend als Genozid bezeichneten Verhaltens macht und nicht im Einklang mit dem Völkerrecht agiert. Er betonte, dass die anhaltenden militärischen Operationen im Norden des Gazastreifens auf eine ethnische Säuberung hinweisen könnten und dass die israelische Politik gleichzeitig weltweit über die Aufnahme von Palästinensern verhandelt.
Lüders forderte mehr Druck von Seiten der EU und Deutschlands auf Israel, um eine Änderung der aggressiven Militärstrategie zu bewirken. Er schlägt vor, den Staat Palästina anzuerkennen und Investitionen in Israel zu stoppen, um auf die Notwendigkeit einer friedlichen Lösung zu drängen. Lüders kritisiert zudem die vermeintliche Selbstverteidigungsargumentation Israels und hebt hervor, dass ohne einen klaren Plan zur Gründung eines palästinensischen Staates keinerlei konstruktiver Friedensprozess zu erwarten sei. Die Lage in Gaza bleibt angespannt und wird von internationalem Interesse verfolgt, gleichzeitig verdichten sich die Zeichen für eine Intensivierung der Konflikte in der Region. Weitere Informationen sind hier zu finden.