Die deutsche Bundesregierung sieht in der Entwicklung von Quantentechnologien eine Schlüsselstrategie, um das Land und Europa an die Spitze der internationalen Technologielandschaft zu bringen. Diese Position ist nicht nur wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch für die Bewältigung globaler Herausforderungen in Bereichen wie Klimaforschung, Gesundheitswesen und Sicherheit. Dies berichtet die Universität Passau.
Eine Expertenkommission für Forschung und Innovation (EFI) hebt hervor, dass Deutschland über gute Voraussetzungen verfügt, um im internationalen Wettbewerb mit den USA und China mitzuhalten. Es wird jedoch betont, dass die Entwicklung vieler Quantentechnologien noch in den Kinderschuhen steckt. Daher sind strategische Weichenstellungen und eine enge europäische Zusammenarbeit unerlässlich.
Strategische Weichenstellungen
Das Ziel der Bundesregierung ist klar: Deutschland soll Technologieführerschaft im Bereich Quantencomputing anstreben und die Innovationskraft nachhaltig sichern sowie entwickeln. Die Anwendungsorientierung der Forschung soll dabei im Fokus stehen. Laut dem Dokument zur nationalen Quantenstrategie sollen marktfähige Produkte entwickelt werden, um die technologische Souveränität Deutschlands zu stärken.
Die EFI empfiehlt spezifische Maßnahmen, darunter den Ausbau regionaler Innovationscluster und den Zugang zu Forschungsinfrastrukturen. Es besteht ein erheblicher Bedarf an qualifizierten Fachkräften, um Deutschland als attraktiven Standort für Quantentechnologien weiterzuentwickeln. Dafür ist eine umfassende Aufklärungsarbeit über die Chancen und Auswirkungen der Quantentechnologien vonnöten.
Chancen und Herausforderungen
Quantentechnologien gelten als Schlüsseltechnologien der Zukunft, vor allem in den Bereichen Rechenleistung, sichere Kommunikation und medizinische Diagnostik. Dabei ist es wichtig, den Transfer von Forschungsergebnissen in praktische Anwendungen zu stärken. Deutschland hat in den letzten zwei Jahrzehnten jedoch nur um die 70 Patente im Quantencomputing angemeldet, was auf ein Potenzial hinweist, das es auszuschöpfen gilt.
Die Bundesregierung muss sicherstellen, dass das Vorgehen hinsichtlich der Entwicklung und Anwendung von Quantenforschung koordiniert und effektiv ist, um die Innovationspotenziale im künftigen Wettbewerb erfolgreich zu nutzen. Experten wie Prof. Dr. Carolin Häussler unterstreichen die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit innerhalb der EU, um ein „Quantum Computing Made in Europe“ zu fördern und den Rückstand gegenüber Ländern wie China aufzuholen.
Angesichts der Tatsache, dass 2025 von den Vereinten Nationen als Jahr der Quantenwissenschaft und -technologien erklärt wurde, ist jetzt der richtige Zeitpunkt für Deutschland und die EU, aktiv zu werden. Die Zukunft könnte von den Fortschritten in der Quantenforschung geprägt sein, sofern die nötigen Schritte unternommen werden, um diese Technologien nicht nur zu entwickeln, sondern auch praktisch anzuwenden.