Deutschland erreicht Rekordsumme bei Verteidigungsausgaben in 2024

Deutschland erfüllt Nato-Ziel für Verteidigungsausgaben

Die Verteidigungsausgaben in Deutschland für das laufende Jahr belaufen sich auf geschätzte 90,6 Milliarden Euro, was bedeutet, dass das Land derzeit das Zwei-Prozent-Ziel des Bündnisses klar erreicht. Diese Rekordsumme entspricht einem Anteil am deutschen Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 2,12 Prozent, was höher ist als zu Beginn des Jahres erwartet.

Die Entscheidung, das Nato-Ziel zu erfüllen, kommt vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Deutschland hat sich deshalb vorgenommen, in diesem Jahr erstmals die 2014 vereinbarte Marke der Verteidigungsausgaben zu erreichen, indem mindestens zwei Prozent des BIP dafür eingeplant werden.

Länder wie Polen, mit Verteidigungsausgaben von 4,12 Prozent des BIP, und Estland, mit 3,43 Prozent, liegen derzeit an der Spitze des Rankings. Auch die USA werden voraussichtlich 2024 auf 3,38 Prozent kommen. Andererseits werden Länder wie Spanien, Slowenien, Luxemburg, Belgien, Kanada, Italien und Portugal die Nato-Zielmarke deutlich verfehlen.

Insgesamt werden die 32 Nato-Staaten im Jahr 2024 rund 1,5 Billionen US-Dollar für Verteidigung ausgeben. Ohne die Auswirkungen von Inflation und Wechselkursschwankungen entspricht dies einem Anstieg um 10,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die europäischen Alliierten und Kanada allein würden sogar einen Anstieg von 17,9 Prozent verzeichnen.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg lobte die Entwicklung als die „größte Steigerung seit Jahrzehnten“ und betonte, dass die europäischen Bündnispartner und Kanada ihren Anteil an der Verantwortung für den Schutz aller Nato-Mitglieder übernehmen. US-Präsident Joe Biden hob hervor, dass eine „Rekordzahl“ von Verbündeten nun die Zielmarke für Verteidigungsausgaben erreicht hat.