Die Legalisierung der Eizellenspende in Deutschland steht möglicherweise kurz bevor. Bundesjustizminister Marco Buschmann sieht die Chance, dass noch vor der nächsten Bundestagswahl entsprechende Vorschläge auf den Tisch kommen könnten. Dies würde insbesondere Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch neue Hoffnung schenken.
Im Gegensatz dazu ist eine schnelle Einigung bezüglich einer Reform des Abtreibungsparagrafen 218 im Strafgesetzbuch eher unwahrscheinlich. Laut Buschmann gibt es hier besonders schwierige verfassungsrechtliche Fragen und unterschiedliche Perspektiven innerhalb der Regierungsfraktionen und der Gesellschaft.
Buschmann betont, dass es bei der Legalisierung der Eizellenspende mehr Übereinstimmungen gebe. Eine solche Erlaubnis wäre seiner Meinung nach verfassungskonform und könnte dem Grundgesetz entsprechen.
Bedingungen für Legalisierung der Eizellenspende
Die Expertenkommission, die ihre Empfehlungen zur Legalisierung der Eizellenspende abgegeben hat, hebt hervor, dass es keine übermäßigen medizinischen oder psychologischen Risiken gibt, die gegen eine Legalisierung sprechen würden. Ein Blick in europäische Länder, in denen die Eizellenspende bereits legal ist, bestärkt diese Einschätzung. Daher gibt es gute Gründe, das bisherige Verbot in Deutschland aufzuheben, so Buschmann.
Kommission fordert klare Bedingungen
Die Expertenkommission spricht sich dafür aus, Schwangerschaftsabbrüche in der Frühphase nicht mehr unter Strafe zu stellen und die bestehende Beratungspflicht zu überdenken. Bezüglich der Eizellenspende fordert sie klare Bedingungen, wie beispielsweise das Verbot des Handels mit Eizellen und die Sicherstellung des Rechts des Kindes, seine Abstammung zu erfahren.
In der Koalitionsvereinbarung von SPD, Grünen und FDP wurde die Einsetzung einer Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin vereinbart, die sich mit diesen Themen auseinandersetzen soll. Es bleibt abzuwarten, wie die Diskussionen und Entwicklungen in diesem sensiblen Bereich weiter voranschreiten werden.