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Deutschland auf Wasserstoff-Kurs: Importstrategie für klimaneutrale Zukunft

Deutschland plant eine umfassende Strategie zur Sicherstellung einer nachhaltigen Wasserstoffversorgung, die heute vom Kabinett beschlossen werden soll, um bis 2045 klimaneutral zu werden und dabei über Pipelines sowie Schiffstransporte auf internationale Partner wie Australien und Norwegen zurückzugreifen.

Berlin (dpa) – Der Übergang zu einer klimafreundlicheren Wirtschaft ist für Deutschland dringend erforderlich, und Wasserstoff steht im Mittelpunkt dieser Bemühungen. Ein neuer Strategieplan, dessen Annahme im Kabinett ansteht, legt dar, wie Deutschland seinen Wasserstoffbedarf durch internationale Importe decken möchte.

Bedeutung für die deutsche Wirtschaft

Wasserstoff wird als essenzieller Treibstoff im Zuge der Energiewende betrachtet. In der Strategie wird betont, dass eine «nachhaltige, stabile, sichere und diversifizierte» Versorgung unerlässlich ist. Diese Maßnahmen sollen nicht nur der Industrie zugutekommen, sondern auch ein sicheres Fundament für wirtschaftliche Stabilität und Wachstum schaffen. Insbesondere der «grüne» Wasserstoff, der mit erneuerbaren Energien gewonnen wird, spielt eine entscheidende Rolle in der Transformation, die bis 2045 zu einer klimaneutralen Industrie führen soll.

Wasserstoffbedarf bis 2045

Die Nachfrage an Wasserstoff wird nach Schätzungen der Bundesregierung bis 2045 etwa 360 bis 500 Terawattstunden (TWh) erreichen. Dies zeigt den immensen Bedarf in verschiedenen Sektoren wie der Stahl- und Chemieindustrie, der Mobilität sowie der Energieversorgung. Der Vergleich mit den 251 TWh, die im Jahr 2023 aus erneuerbaren Energien gewonnen wurden, verdeutlicht die Größenordnung, die erreicht werden muss.

Importstrategien im Fokus

Deutschland wird voraussichtlich bis 2030 etwa 50 bis 70 Prozent seines Wasserstoffbedarfs importieren müssen. Die Strategie sieht vor, bestehende Gaspipelines umzuwidmen und neue Importkorridore aufzubauen, um Wasserstoff effizient zu transportieren. Diese Maßnahmen sollen nicht nur die Kosten senken, sondern auch die Partnerschaften mit anderen Ländern stärken.

Potenzielle Wasserstofflieferanten

Bereits jetzt hat die Bundesregierung bilaterale Partnerschaften mit Ländern wie Australien, Chile und Saudi-Arabien geschlossen. Diese Kooperationen sind entscheidend für die Schaffung lokaler Wertschöpfungsketten und qualifizierter Arbeitsplätze in den jeweiligen Partnerländern. Allerdings bergen einige dieser Länder Herausforderungen im Hinblick auf Menschenrechte, was die bestehenden Partnerschaften komplizieren kann.

Aufbau der Infrastruktur

Für den Transport von Wasserstoff innerhalb Deutschlands wird bis 2032 ein umfangreiches Wasserstoff-Kernnetz mit einer Gesamtlänge von 9.666 Kilometern geplant. Dieser Vorstoß kostet fast 20 Milliarden Euro und soll große Verbrauchszentren miteinander verbinden, um die Effizienz und Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Der Übergang hin zu erneuerbaren Energien

Die Umstellung auf Wasserstoff ist ein bedeutsamer Schritt, um den CO2-Ausstoß signifikant zu reduzieren. Durch den Einsatz von Strom aus Windkraft und Photovoltaik in der Wasserstofferzeugung könnte Deutschland seine Klimaziele erreichen. Die Investition in die Wasserstoffwirtschaft stellt somit eine Chance dar, die ökologischen und ökonomischen Herausforderungen der Zukunft zu meistern.

Insgesamt zeigt die Strategie, dass Deutschland sich ernsthaft mit der Thematik der Wasserstoffversorgung auseinandersetzt und bereit ist, international zu handeln, um seine Klimaziele zu erreichen. Der erfolgreiche Aufbau eines Wasserstoffmarktes ist nicht nur für die heimische Industrie von Bedeutung; er könnte auch positive Effekte auf die Globalisierung der Wirtschaft haben.

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