Urlaub oder Arbeit? Die Balance im Joballtag
In Deutschland ist es für viele Beschäftigte schwierig, im Urlaub komplett abzuschalten. Laut einer aktuellen Studie der KÖNIGSTEINER Gruppe arbeiten fast die Hälfte der Deutschen auch während ihrer Auszeit. Dieses Phänomen betrifft nicht nur Akademiker, sondern auch Menschen mit anderen Bildungsabschlüssen. Dabei sind vor allem E-Mails, Projektmanagement und administrative Aufgaben die Hauptarbeitsfelder – oft sogar aus Coworking-Spaces. Doch warum fällt es vielen so schwer, im Urlaub wirklich frei zu haben?
Das Bundesurlaubsgesetz sieht eigentlich vor, dass Arbeitnehmer während ihres Urlaubs nicht arbeiten sollen. Doch die Realität zeigt, dass dies oft nicht eingehalten wird, meist sogar freiwillig. Laut Nils Wagener, Geschäftsführer der KÖNIGSTEINER Gruppe, ist es für Arbeitgeber akzeptabel, solange die Mehrarbeit im Rahmen bleibt. Problematisch wird es allerdings, wenn Arbeit im Urlaub zur Norm wird. Dies könnte dazu führen, dass ständige Erreichbarkeit als selbstverständlich angesehen wird – ein gefährlicher Trend in der Arbeitskultur.
Arbeiten im Urlaub ist laut Studie selten ein Karrieresprungbrett. Nur eine Minderheit erhofft sich durch ihre Arbeit im Urlaub berufliche Vorteile. Dennoch glauben die meisten, dass ihr Engagement im Unternehmen positiv bewertet wird, während es im privaten Umfeld eher kritisch gesehen wird. Besonders die Familie zeigt sich wenig begeistert, wenn die Arbeitszeit zu Lasten gemeinsamer Freizeit geht.
Die Deutschen verbringen im Schnitt 14 Urlaubstage im Sommer. Dies ergab die KÖNIGSTEINER-Studie. Im Vergleich dazu zeigt eine Analyse des Statistischen Bundesamtes, dass im Jahr 2022 durchschnittlich 31,8 Urlaubstage genommen wurden. Somit bleibt Potenzial für mehr Erholung.
Die Umfrage der KÖNIGSTEINER Gruppe befragte bundesweit 1.017 Arbeitnehmer zur Workation und Urlaub. Dabei wurde deutlich, dass die Balance zwischen Urlaub und Arbeit eine große Herausforderung darstellt. Ein Bewusstsein für die Notwendigkeit der Erholung ist entscheidend, um langfristig leistungsfähig zu bleiben.