Der „Rasende Roland“ auf der Insel Rügen ist nicht nur eine Traditionsbahn, sondern auch ein wichtiger Bestandteil des öffentlichen Personennahverkehrs. Mit einer Spurweite von 750 mm fährt die historische Schmalspurbahn seit 1895 und hat sich mittlerweile zu einem beliebten Transportmittel im touristischen Raum entwickelt. Laut Nordkurier zählte die Rügensche Bäderbahn (RüBB) im Jahr 2022 insgesamt 672.606 Fahrgäste, was einen sprunghaften Anstieg im Vergleich zu den Zahlen von 2019 darstellt, dem letzten Jahr vor der Corona-Pandemie.
Die Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH aus Jöhstadt, Sachsen, betreibt die RüBB seit 2008 und hatte durch diesen Schritt eine wichtige Rolle für die Region übernommen. Geschäftsführer Kay Kreisel äußerte sich positiv über die stabilen Fahrgastzahlen und betonte die Notwendigkeit, dieses Niveau zu halten. „Ohne Subventionen wäre der Betrieb der Schmalspurbahnen in Deutschland nicht möglich“, erklärte Kreisel, wobei das Land Mecklenburg-Vorpommern bedeutende finanzielle Unterstützung für den Betrieb leistet.
Verbindung und Bedeutung der Strecke
Der Rasende Roland verbindet die Städte Putbus mit den beliebten Seebädern Binz, Sellin, Baabe und Göhren. Diese Verbindung ist besonders für Touristen von großer Bedeutung, da sie einen stressfreien Zugang zu einigen der schönsten Orte Rügens ermöglicht. Die Bahn fährt mit einer Geschwindigkeit von 30 km/h und bietet ihren Fahrgästen in entspannter Atmosphäre die Möglichkeit, die schöne Landschaft der Insel zu genießen.
Zusätzlich zur Verbesserung des Fahrgastservices wurde im vergangenen Jahr eine neue Eisenbahn-Erlebniswelt in Putbus eröffnet. Diese Attraktion ergänzt die bereits bestehenden Angebote und zieht sowohl Einheimische als auch Touristen an. Im Zuge der Modernisierung wurde auch eine Betriebswerkstatt gebaut, was das Engagement der Betreiber für die nachhaltige Entwicklung der Bahn verdeutlicht.
Zukunftsperspektiven des Rasenden Rolands
Die Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft PRESS bringt umfangreiche Erfahrungen im Betrieb historischer Eisenbahnen mit und sieht den Betrieb des Rasenden Rolands als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Geplante Marketingaktionen und neue Angebote sollen das Interesse weiter steigern und den Betrieb langfristig sichern. Die Zusammenarbeit mit anderen SPNV- und ÖPNV-Betreibern auf Rügen sorgt zudem für Zuverlässigkeit im Personennahverkehr und erleichtert den Fahrgästen den Zugang zu überregionalen Verbindungen in Putbus.
Um den Service stetig zu verbessern, wurde das Betriebspersonal übernommen und um neue Mitarbeiter aus der Region erweitert. Durch diese Maßnahmen soll ein kundenfreundlicher Service gewährleistet werden, der die Attraktivität des Rasenden Rolands weiter erhöht. Die spektakuläre Fahrt durch die idyllische Landschaft Rügens bleibt somit nicht nur ein nostalgisches Erlebnis, sondern auch ein praktisches Verkehrsmittel in der Region.