Seit dem 1. Januar 2024 beträgt der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland 12,41 Euro pro Stunde, mit weiteren Erhöhungen in Aussicht. Im EU-Vergleich positioniert sich Deutschland auf Rang vier, hinter Luxemburg (14,86 Euro), den Niederlanden (13,27 Euro) und Irland (12,70 Euro). Bulgarien hält den niedrigsten Mindestlohn in der EU mit 2,85 Euro pro Stunde.
Während die meisten EU-Länder ihre Mindestlöhne 2024 um durchschnittlich 9,7 Prozent anhoben, verzeichnet Deutschland lediglich einen Anstieg um 3,4 Prozent. Dadurch liegt Deutschland in dieser Statistik EU-weit vorletzt, noch vor Belgien mit einer minimalen Erhöhung von 2 Prozent. Politiker wie Bundeskanzler Olaf Scholz von der SPD fordern einen Mindestlohn von 15 Euro, was potenziell zu stärkeren Anhebungen führen könnte.
Ab dem 15. November 2024 müssen sich die EU-Mitgliedsstaaten an der EU-Mindestlohnrichtlinie orientieren, die vorschreibt, dass der Mindestlohn mindestens 60 Prozent des Medianlohns oder 50 Prozent des Durchschnittslohns betragen muss. Deutschland erfüllte diese Bedingungen 2023 nicht und hätte entsprechend einen höheren Mindestlohn einführen müssen.
Ein weiterer Aspekt ist die Auswirkung von Mindestlohnanhebungen auf die Lebenshaltungskosten. Während der Kaufkraftgewinn des Mindestlohns im EU-Mittel bei rund 2,5 Prozent liegt, sank der reale Mindestlohn in Deutschland zusammen mit fünf anderen Ländern um ein Prozent oder mehr. Dies verdeutlicht eine Herausforderung, die Deutschland in Bezug auf die Mindestlohnentwicklung im europäischen Kontext darstellt.
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