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Der Mindestlohn in Deutschland und der EU: Ein Vergleich der Zahlen

Seit seiner Einführung im Jahr 2015 hat sich der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland stetig erhöht und beträgt seit dem 1. Januar 2024 12,41 Euro pro Stunde. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland damit auf dem vierten Platz. Länder wie Luxemburg, die Niederlande und Irland haben höhere Mindestlöhne. Bulgarien hingegen bildet mit 2,85 Euro das Schlusslicht in dieser Statistik.

Eine internationale Analyse des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung zeigt, dass die durchschnittliche Erhöhung des Mindestlohns europaweit bei 9,7 Prozent liegt. Deutschland hinkt jedoch mit einer Anhebung von lediglich 3,4 Prozent hinterher und findet sich in dieser Statistik fast am Ende der Rangliste wieder.

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Trotzdem fordern einige Politiker, darunter Bundeskanzler Olaf Scholz, einen Mindestlohn von 15 Euro. Dies könnte angesichts einer neuen EU-Mindestlohnrichtlinie, die eine Mindestlohnhöhe von mindestens 60 Prozent des Medianlohns oder 50 Prozent des Durchschnittslohns des jeweiligen Landes vorsieht, bald Realität werden. Aktuell erfüllen nur wenige EU-Länder diese Kriterien.

Eine weitere Untersuchung offenbart, dass der Kaufkraftgewinn des Mindestlohns in der EU im Durchschnitt bei etwa 2,5 Prozent liegt. Deutschland gehört jedoch zu einer Gruppe von Ländern, in denen der Mindestlohn real um ein Prozent oder mehr gesunken ist. In Anbetracht der gestiegenen Lebenshaltungskosten müssen die anstehenden Mindestlohnerhöhungen daher sorgfältig abgewogen werden.

Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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