Die letzten Salzburger Mozartkugeln wurden produziert, was das Ende einer fast 100-jährigen Tradition markiert. Die berühmte Süßigkeit, bekannt für ihre Kombination aus Schokolade, Nugat, Pistazien und Marzipan, wird nun nicht mehr in Salzburg hergestellt. Die Produktionsanlagen der Firma Salzburg Schokolade, die die Marke Mirabell führt, wurden geschlossen. Hintergrund sind massive wirtschaftliche Schwierigkeiten, die in der Insolvenz des Unternehmens im Jahr 2021 ihren Anfang nahmen, als die Übernahme durch die rumänische „KEX Confectionery“-Gruppe erfolgte. Diese konnte jedoch nicht profitabel arbeiten und sah sich schließlich gezwungen, das Werk im Stadtteil Grödig im Juni 2024 zu schließen, da stark gestiegene Kosten für Rohstoffe, Verpackungsmaterialien und Energie nicht mehr tragbar waren.T-Online berichtet, dass die Kakaopreise sich verdreifacht haben, was einen zusätzlichen finanziellen Druck auf das Unternehmen ausübt.

Die Geschichte der Mozartkugeln reicht zurück bis ins Jahr 1897, als sie in einer kleinen Süßwarenfabrik in Salzburg erfunden wurden. 1948 wurde die Produktion aus Platzgründen nach Grödig verlegt. Über die Jahrzehnte gab es mehrere Eigentümerwechsel, zuletzt war Mondelez verantwortlich, das 1994 die Anteile an die Familie Pöll abgab, jedoch die Markenrechte und Rezepturen behielt. Geschäftsführer Friedrich Pleil steht nun vor der Aufgabe, die Firma abzuwickeln und alte Maschinen zu verkaufen. Es bestehen Bestrebungen, die Produktion der Mirabell-Produkte an einem anderen Standort, möglicherweise in Polen oder Tschechien, fortzuführen.

Schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Das traurige Ende für die Salzburger Mozartkugeln zeigt das allgemeine Dilemma, mit dem die Süßwarenindustrie konfrontiert ist. So berichtete der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI), dass die Branche stark unter den gestiegenen Rohstoffpreisen leidet. Im Jahr 2021 hat die Süßwarenindustrie in Deutschland eine stabile Entwicklung verzeichnet, jedoch belasten steigende Kosten für Rohstoffe, Logistik und Energie die Unternehmen erheblich. Besonders hervorzuheben sind die dramatisch gestiegenen Preise für Rohstoffe wie Zucker, Weizen und Kakao, die jede Produktionsstätte vor echte Herausforderungen stellenBDSI.

Die Schließung des Werks von Salzburg Schokolade sorgte für Verunsicherung unter den 65 verbleibenden Mitarbeitern, für die nun nach einer Lösung für eine Folgebeschäftigung gesucht wird, während Gespräche über den Verkauf des Produktionsstandorts stattfinden. Der Gewerkschaft PRO-GE zufolge, werden die Mitarbeiter im Rahmen eines geeigneten Sozialplans unterstützt, während die Unternehmensleitung wegen fehlender Investitionen und Modernisierungsmaßnahmen in den letzten Jahrzehnten in der Kritik stehtKleine Zeitung.