Am 13. Januar 2025 hat der Parteitag der AfD in Riesa weitreichende Entscheidungen getroffen, die die politische Landschaft in Deutschland verändern könnten. Benedikt Kaiser, Politikwissenschaftler und Vordenker des patriotisch-freiheitlichen Lagers, erklärte, dass die Junge Alternative (JA) in ihrer bisherigen Form Geschichte sei. Die Zustimmung von fast 72 Prozent der Delegierten gilt als kraftvolle Ansage und belegt, dass die Partei auf einen Neuanfang setzt.

Der Parteitag beschloss die Gründung einer neuen Jugendorganisation, die eng an die Bundespartei angebunden werden soll. Überraschend war die breite Mehrheit von 71,9 Prozent für die Pläne der Parteiführung zur Satzungsänderung, die festlegt, dass die neue Organisation „der Ordnung und den Grundsätzen der Partei nicht widersprechen“ darf. Ein Vorschlag für den neuen Namen ist „Junge Patrioten“, und die Offizielle Auflösung der bisherigen JA soll bis zum 1. April vollzogen werden.

Gründe für die Umstrukturierung

Die Gründe für den Verlust des Kredits der Bundes-JA bei der AfD sind vielfältig. Diese reichen von medialem Druck über Geheimdienstangriffe bis hin zu eigenen Fehlern und internen Konflikten. Der Verfassungsschutz stuft die JA als gesichert rechtsextrem ein und beobachtet sie, was die Dringlichkeit der Reformen unterstreicht. Die möglichen Konsequenzen für die JA sind ernsthaft, da die Organisation nach dieser Einstufung als Verein drohte, verboten zu werden.

Die AfD möchte mit der Reform zudem die Möglichkeit schaffen, bei Fehlverhalten innerhalb der neuen Jugendorganisation härter durchzugreifen. Dies zeigt sich auch in den geplanten Regelungen, dass künftige Mitglieder der Nachwuchsorganisation in der AfD sein müssen, mit Ausnahme von Jugendlichen unter 16 Jahren.

Politische Stimmung unter der Jugend

Parallel zu diesen Entwicklungen zeigt eine Studie, dass die Unzufriedenheit unter jungen Erwachsenen in Deutschland stark zunimmt. 22 Prozent der wahlbereiten jungen Erwachsenen würden aktuell die AfD wählen, ein drastischer Anstieg im Vergleich zu nur 9 Prozent im Jahr 2022 und 12 Prozent im Jahr 2023. Die Hauptsorgen dieser Generation drehen sich um wirtschaftliche Entwicklungen, Inflation und gesellschaftliche Spaltung, während die Zufriedenheit mit den politischen Verhältnissen 2024 signifikant gesunken ist.

Die Zustimmung zu der Aussage, dass Deutschland ohne die EU besser dran wäre, liegt bei 13 Prozent. Im Zuge dieser Unzufriedenheit schwindet die Akzeptanz für die Aufnahme von Flüchtlingen, die von 57 Prozent in 2019 auf nur noch 26 Prozent gesunken ist.

Der Weg in eine neue politische Zukunft wird auch durch eine offensivere Ansprache an die Jugend im Rahmen der AfD geprägt. Die Forderung, die interne Kommunikation zu verbessern und eine aktive Teilnahme an der politischen Ausgestaltung zu ermöglichen, ist entscheidend, um den Rechtsruck in der Bundesrepublik Deutschland zu unterstützen.

Insgesamt stellt die AfD mit ihrer Neuausrichtung und den Reformen an ihrer Jugendorganisation einen strategischen Schritt dar, der sowohl interne Probleme adressieren als auch externe politische Chancen nutzen soll. Der Ausgang dieser Transformation wird entscheidend dafür sein, wie die Partei und ihre neu gestaltete Jugendbewegung in der Zukunft wahrgenommen werden.

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