Im Deutschen Offshore-Industrie-Zentrum in Cuxhaven sind die Bauarbeiten für drei neue Liegeplätze und Terminalflächen gestartet. Am 6. Februar 2025 fand der symbolische erste Rammschlag statt, bei dem Vertreter von Land, Bund, Kommunen und der Wirtschaft anwesend waren. Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) betonte die entscheidende Rolle dieser Erweiterung für den Ausbau erneuerbarer Energien und die zukünftige Energieversorgung Deutschlands. Die neuen Liegeplätze sollen Cuxhaven zu einem zentralen Umschlagplatz für Windkraftanlagen entwickeln.
Die neuen Liegeplätze 5 bis 7 erstrecken sich über eine Gesamtlänge von 1.250 Metern und schaffen eine durchgehende Kaje zwischen den bereits bestehenden Liegeplätzen 1 bis 4 und den geplanten Offshore-Liegeplätzen 8 und 9. Damit wird ein wichtiger Schritt zur Unterstützung der On- und Offshore-Windenergieindustrie getan. Die neuen Terminalflächen umfassen rund 38 Hektar und sind speziell auf die Bedürfnisse der Branche abgestimmt. Die gesamten Baukosten belaufen sich auf etwa 300 Millionen Euro, die von Bund, Land und Hafenwirtschaft finanziert werden. Weser-Kurier berichtet, dass die Baugenehmigung für diese umfangreichen Kaianlagen kurz vor dem Verfall stand, was mit dem ersten Rammschlag abgewendet wurde.
Ergänzende Informationen und Ziele
Das Interesse an der Nutzung der neuen Infrastruktur ist bereits hoch. Zahlreiche Windparkbetreiber haben angekündigt, Offshore-Windkraftanlagen über den Hafen in Cuxhaven auszubauen. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 eine Kapazität von 30 Gigawatt aus Offshore-Windkraftanlagen zu erzeugen, sodass ungefähr 1,7 Millionen Haushalte mit sauberer Energie versorgt werden können. Auch aus einer Statistik der Stadt Varel geht hervor, dass dieses Ziel voraussichtlich in fünf Jahren nachgeholt werden könnte. Der geplante Baubeginn für die Offshore-Anlagen ist für 2026 angesetzt. NDR hebt hervor, dass die Offshore-Anlagen eine zentrale Rolle in der zukünftigen Energiewende spielen werden.
Zusätzlich wird die Offshore-Windenergie in Deutschland durch den vierten Flächenentwicklungsplan weiter gefördert, den das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) veröffentlicht hat. Dieser Plan zielt darauf ab, die Windenergie auf See bis 2034 auf eine Kapazität von 40 Gigawatt auszubauen. Die dafür notwendigen Netzanschlüsse werden über eine Trassenlänge von etwa 2.221 Kilometern in der ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) angebunden. BSH betont die Wichtigkeit dieser Strategie sowie die Identifikation zusätzlicher Flächen mit erheblichem Ausbaupotenzial.
Diese Maßnahmen und Investitionen sind von entscheidender Bedeutung, um die angestrebten Energieziele zu erreichen und gleichzeitig die Umwelt während der Bau-, Betriebs- und Rückbauphasen der Anlagen zu schützen. Der trilaterale Abstimmungsprozess mit Dänemark und den Niederlanden zeigt, wie wichtig regionale Zusammenarbeit in der Entwicklung der Offshore-Windenergie ist.