Am Freitag, den 24. Januar, feiert die niederländische Modemarke Scotch & Soda ihr Comeback im Fashion Outlet Zweibrücken. Dies erfolgt nach der Insolvenz der Marke im Herbst 2024, als sie ihre letzten 40 Filialen in Deutschland schließen musste. Auch der Fabrikverkauf im Fashion Outlet Zweibrücken war von der Schließung betroffen. Laut Rheinpfalz wird der Outlet-Shop nun am angestammten Standort, neben dem Levi’s-Store, wiedereröffnet.

Center-Direktor Uli Nölkensmeier sieht in diesem Re-Opening ein positives Signal für die Attraktivität des Standorts und hebt die erfolgreiche Partnerschaft mit der Marke hervor. Die Geschäftsführerin der New Black Fashion GmbH, Öznur Vasilev, die seit Dezember die Lizenz als Franchisenehmerin für Scotch & Soda in Deutschland hält, plant eine „überschaubare Anzahl an Store-Wiedereröffnungen“ im gesamten Bundesgebiet, um mit der Marke gesund weiterzuwachsen.

Insolvenz und Schließungen

Scotch & Soda hatte im Jahr 2024 Insolvenz angemeldet und bereits im August alle deutschen Filialen geschlossen. Etwa 290 Mitarbeiter verloren hierbei ihre Jobs. Der vorläufige Insolvenzverwalter Holger Rhode informierte die Mitarbeiter, und Kündigungen erfolgten größtenteils im September. Während des Insolvenzantrags, der bei Amtsgericht Düsseldorf eingereicht wurde, hatte auch das niederländische Mutterunternehmen Insolvenz angemeldet und den Geschäftsbetrieb eingestellt. Gespräche mit einem Mode-Filialisten wurden geführt, jedoch ohne Übertragung des Markennamens, wie Tagesschau berichtet.

Die Rechtsinhaber der Marke, ein Private-Equity-Fonds aus den USA, zeigten kein Interesse an einer Lizenzvereinbarung oder der Übertragung der Marke. Rund fünf Filialen blieben bis zum Abverkauf von Restbeständen länger geöffnet.

Der Zustand des Modeeinzelhandels

Die Insolvenz von Scotch & Soda ist Teil eines größeren Trends im Modeeinzelhandel. Laut einem aktuellen Insolvenz-Report gab es 2023 insgesamt 158 Großinsolvenzen in verschiedenen Branchen, was einem Anstieg von 22 Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht. In dieser Situation sieht Jörg Funder, Direktor des Instituts für Internationales Handels- und Distributionsmanagement, eine anhaltende strukturelle Bereinigung des Marktes. Besonders der Modeeinzelhandel befindet sich in einer Schwächephase, da Umsätze im unteren bis mittleren Preissegment lediglich 40 bis 60 Prozent des Vorjahresniveaus erreichen, wie Finance Magazin feststellt.