Am 27. Februar 2025 kam es in einem Erlebnisbad in Niederbayern zu einem schweren Vorfall: Ein Chlorgasaustritt, verursacht durch eine technische Störung und Anwenderfehler, führte zur Verletzung von fünf Mitarbeitern. Zum Zeitpunkt des Unglücks waren keine Badegäste im Bad, was glücklicherweise eine größere Katastrophe verhinderte. Die Betroffenen wurden mit leichten bis mittelschweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, während die Feuerwehr umgehend eingriff und das Schwimmbad lüftete, um die giftigen Dämpfe zu beseitigen.

Die örtlichen Behörden warnten die Anwohner, ihre Fenster geschlossen zu halten und in geschlossenen Räumen zu bleiben. Die Polizei stellte fest, dass keine Gefahr außerhalb der unmittelbaren Umgebung des Erlebnisbades bestand. Die Warnapp Nina informierte Anwohner im Deggendorfer Ortsteil Natternberg über die Situation. Aufgrund des Vorfalls bleibt das Erlebnisbad am Donnerstag geschlossen.

Ursache und Risiken von Chlorgasaustritten

Die Ursache des Gasaustritts liegt in einer technischen Störung, die durch einen Anwenderfehler ausgelöst wurde. Laut Betreiber handelte es sich jedoch nur um eine geringe Menge an ausgetretenem Chlorgas. Das hochgiftige Gas wirkt ätzend auf die Atemwege und kann ernste gesundheitliche Folgen haben, wie die Ansammlung von Flüssigkeit in der Lunge. In Deutschland wird gasförmiges Chlor häufig aus Flaschenbatterien verwendet, dessen unsachgemäße Handhabung bei Flaschenwechseln erhebliche Gefahren birgt. Zwischen 2010 und 2016 wurden in Deutschland 187 Chlorgas-Freisetzungen dokumentiert, wobei mehr als die Hälfte der Fälle zu Verletzungen führte.

Chlorgas hat viele gefährliche Eigenschaften: Es kann Brände verursachen und ist lebensgefährlich, wenn es eingeatmet wird. Ein Vorfall in der Vergangenheit betraf einen Auszubildenden, der beim Flaschenwechsel verletzt wurde, da das Flaschenventil nicht vollständig geschlossen war und er keine persönliche Schutzausrüstung trug. Solche Fälle verdeutlichen die Notwendigkeit strengerer Sicherheitsmaßnahmen und die Einhaltung von Arbeitsschutzvorgaben.

Gesundheitsschutz in Schwimmbädern

Der Gesundheits- und Arbeitsschutz in öffentlichen Schwimmbädern ist von entscheidender Bedeutung. Die regelmäßige Desinfektion des Badewassers ist unerlässlich, um Verunreinigungen durch Badegäste zu vermeiden. Aktuell gibt es in Deutschland über 6.700 Hallen- und Freibäder, in denen eine ständige Wasseraufbereitung notwendig ist. Um künftige Unfälle zu verhindern, empfiehlt es sich, umfassende Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren, darunter Gefährdungsbeurteilungen und Notfallpläne.

Die Diskussion über alternative Desinfektionsmethoden, wie die Elektrolyse-Desinfektion des Schwimmwassers, wird immer lauter. Diese könnten potenzielle Risiken minimieren, die mit der Verwendung von Chlorgas verbunden sind. Schließlich bleibt festzuhalten, dass die Sicherheit von Badegästen und Mitarbeitern höchste Priorität haben sollte, um derartige Vorfälle in Zukunft zu vermeiden.

Für mehr Informationen über die Gefahr von Chlorgasaustritten und Sicherheitsrichtlinien in Schwimmbädern siehe SIFA.

Quellen

Referenz 1
www.pnp.de
Referenz 3
www.sifa-sibe.de
Quellen gesamt
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