In Chemnitz sorgt das Projekt „New Chemnitz Orchestra“ für Diskussionen und Unmut. Trotz eines Budgets von 60.000 Euro, das zur Verfügung gestellt wurde, blieb eine Budgetlücke bestehen. Dies ist das Ergebnis von Problemen in der Finanzierung durch die Kulturhauptstadt-Gesellschaft, die für die Unterstützung des Projektes verantwortlich ist. Wie Freie Presse berichtet, führten diese finanziellen Schwierigkeiten zu intensiven Diskussionen über Schuldzuweisungen unter den Beteiligten.
Das Projekt wurde bereits vor einem Jahr von Arbah Manillah, einem Musiker aus Tansania, vorgestellt. Über 100 Musiker sollten an dem Vorhaben beteiligt werden, was bereits auf eine ambitionierte Planung hindeutet. Die kulturelle Verbindung zwischen Deutschland und Tansania wird hier besonders deutlich.
Kukaye Moto und seine Rolle
Der Verein Kukaye Moto, welcher von Arbah Manillah gegründet wurde, spielt eine zentrale Rolle in dieser kulturellen Vernetzung. Gegründet wurde der gemeinnützige Verein am 1. Juli 2007 in Iringa, Tansania und hat seit 2016 auch in Deutschland eine aktive Präsenz. Ziel des Vereins ist die Förderung von Kunst und Kultur in den drei Ländern Deutschland, Tansania und Malawi. Auf der Webseite des Vereins, Kukaye Moto, wird erklärt, dass der Name „Kukaye Moto“ aus dem Kihehe-Wort für Gemeinschaft und dem Suaheli-Wort für Feuer und Leidenschaft zusammengesetzt ist. Symbolisch wird der Verein als Baum dargestellt, der für verschiedene Kulturen, Musikstile und soziale Projekte steht.
Mit Angeboten wie offenen Bühnen, Workshops und Festivals bietet der Verein talentierten Menschen eine Plattform zur Selbstpräsentation und zur Entwicklung neuer Lebenswege. Besonders wichtig ist die Förderung der traditionellen afrikanischen Kultur, die durch verschiedene Aktivitäten ins Leben gerufen wird.
Internationale Fördermöglichkeiten
Die Herausforderung, Finanzierung für kulturelle Projekte zu sichern, betrifft nicht nur Chemnitz, sondern zeigt sich auch im internationalen Bereich. Laut IGBK, unterstützen transnationale Organisationen die kulturelle Zusammenarbeit und fördern Projekte, die abseits nationaler Interessen stehen. Diverse Programme bieten Künstler*innen aus Deutschland Unterstützung, um internationale Kooperationen zu intensivieren.
Zu den relevanten Initiativen gehören beispielsweise die European Cultural Foundation in Amsterdam, die Fördermittel für kulturellen Austausch bereitstellt, und der Fonds Roberto Cimetta in Paris, der den künstlerischen Austausch im Mittelmeerraum unterstützt. Diese Programme zielen darauf ab, kreative Verbindungen zwischen Kulturen herzustellen und Stipendien für Künstler*innen anzubieten.
Das Fallbeispiel des „New Chemnitz Orchestra“ verdeutlicht nicht nur die Schwierigkeiten der lokalen Kulturförderung, sondern spiegelt auch die Bedürfnisse und Herausforderungen, vor denen kreative Gemeinschaften in einer globalen und vernetzten Welt stehen.