Am 18. Januar 2025 hat Chemnitz offiziell das Programm zur Kulturhauptstadt Europas 2025 eröffnet. Zu diesem bedeutenden Anlass fand ein Festakt in der Chemnitzer Oper statt, an dem rund 700 geladene Gäste teilnahmen. Unter den Ehrengästen war auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der in seiner Rede die kulturelle Vielfalt der Stadt betonte. Das Eröffnungsmotto „C the Unseen“ steht dabei für das Ziel, unbekannte Facetten der Stadt zu entdecken und zu präsentieren.
Die erste Großveranstaltung im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres ist eine Open-Air-Show am Karl-Marx-Monument, zu der mehrere zehntausend Besucher erwartet werden. Diese beginnt um 19 Uhr, wobei der Einlass bereits um 17 Uhr eröffnet wird. Sicherheitskontrollen sind notwendig, und es gelten strenge Regeln zum Mitführen von Gepäck. So sind beispielsweise Glasflaschen und Waffen verboten, und Taschen dürfen nicht größer als DIN A4 sein. Größere Gepäckstücke können an definierten Aufbewahrungsstellen abgegeben werden.
Kulturelle Höhepunkte und zahlreiche Veranstaltungen
Bereits am Nachmittag des Eröffnungstags fanden in der Innenstadt Konzerte und Auftritte statt. Künstler wie Alexander Scheer und Andreas Dresen traten auf drei verschiedenen Bühnen auf. Über tausend Veranstaltungen sind bis zum Ende des Jahres 2025 geplant. Organisatoren rechnen mit zwei Millionen Besuchern im Kulturhauptstadtjahr. Zu den geplanten Aktionen gehört unter anderem die Aktion „Mitziehen“, bei der 120 Freiwillige eine historische Dampflokomotive durch die Innenstadt ziehen.
Die Vielfalt der Feierlichkeiten wird durch das Projekt „Küche der Nationen“ ergänzt, das die kulinarischen Spezialitäten der Stadt präsentiert. Zudem werden 60 Kulturhauptstadtprojekte in der Stadthalle vorgestellt. Der Auftakt endet mit einem Rave und Partys in verschiedenen Clubs, wobei weiterer Höhepunkt ein Gottesdienst und ein Diskussionsforum am Sonntag geplant sind.
Politische Dimensionen und gesellschaftliche Debatten
Parallel zu den festlichen Ereignissen fanden in der Stadt mehrere Demonstrationen statt. Schätzungen zufolge nahmen etwa 400 Teilnehmer an einer rechtsextremen Kundgebung teil, während über 1.000 Menschen an einer Gegendemonstration des DGB teilnahmen. Der Ostbeauftragte Carsten Schneider lud Westdeutsche ein, Chemnitz im Kulturhauptstadtjahr zu besuchen und betonte die Möglichkeit, einen neuen Blick auf die Stadt zu gewinnen.
Bundeskulturstaatsministerin Claudia Roth unterstrich die Bedeutung der Kulturhauptstadt für europäische Werte, Demokratie und Dialog. Sie zeigte sich zuversichtlich, dass Chemnitz von diesem Jahr profitieren wird. Auch der Oberbürgermeister der Stadt kündigte an, eine neue Seite im Geschichtsbuch von Chemnitz aufschlagen zu wollen. Die besondere Auszeichnung als Kulturhauptstadt Europas wird durch den Melina-Mercouri-Preis in Höhe von 1,5 Millionen Euro unterstützt.
Zusammen mit Nova Gorica in Slowenien wird Chemnitz im Jahr 2025 die Rolle der Kulturhauptstadt Europas wahrnehmen. Beide Städte planen gemeinschaftliche Kulturprojekte, um die Zivilgesellschaft zu stärken und ein Netzwerk europäischer Demokratie-Builder zu bilden. Die Kulturhauptstadtinitiative feiert 2025 zudem ihr 40-jähriges Bestehen, was die Relevanz und die positive Auswirkung auf lokale und regionale Entwicklungen unterstützt.
Für die Zukunft haben Chemnitz und Nova Gorica großes vor und wollen zeigen, dass Kultur ein notwendiges Fundament für das Miteinander ist. Das Kulturhauptstadtjahr bietet damit nicht nur eine Plattform für kulturelle Vielfalt, sondern auch die Chance, gesellschaftlichen Frieden und Dialog zu fördern.
Für weiterführende Informationen zur Eröffnung und den kommenden Veranstaltungen in Chemnitz besuchen Sie bitte Tagesschau, MDR oder EU-Repräsentation in Deutschland.