Am 23. Februar 2025 fanden die Bundestagswahlen in Deutschland statt, deren Ergebnisse weitreichende politische Veränderungen in Aussicht stellen. Laut den aktuellen Auszählungen hat die CDU/CSU die Wahl mit 28,5 Prozent der Stimmen gewonnen. Die Alternative für Deutschland (AfD) konnte ihr Wahlergebnis nahezu verdoppeln und erreichte 20,8 Prozent, während die SPD mit nur 16,4 Prozent das schlechteste Ergebnis in ihrer Geschichte verzeichnete. Die Grünen kamen auf 11,6 Prozent und die Linke auf 8,8 Prozent. Die Freie Demokratische Partei (FDP) blieb mit 4,3 Prozent unter der Fünf-Prozent-Hürde. Auch das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) schaffte es mit 4,97 Prozent nicht ins Parlament.

Die Wahlbeteiligung war mit 83,4 Prozent die höchste seit der Wiedervereinigung, was 7,6 Millionen wahlberechtigten Bürgern entspricht. Besonders in Baden-Württemberg zeigte sich ein starkes Interesse an der Wahl, wo die CDU auch in vielen Wahlkreisen brillierte.

Regionale Unterschiede und Abstimmungstrends

In der Region Stuttgart zogen elf Kandidierende über die Landeslisten in den Bundestag ein, während der Wahlkreis Stuttgart II nicht vertreten sein wird, da Maximilian Mörseburg (CDU) nicht einzieht. Im Wahlkreis Stuttgart I errang Simone Fischer von den Grünen mit nur 16 Stimmen Vorsprung den Sieg. Besonders bemerkenswert ist das Ergebnis der AfD in Reutlingen, wo Rudolf Grams 19,78 Prozent der Erststimmen erzielte.

Im Wahlkreis Böblingen konnte die CDU mit 37,3 Prozent die besten Resultate erzielen. Die Grüne Partei zeigte in Städten wie Freiburg und Münster starke Leistungen und erreichte bundesweit die besten Zweitstimmen mit 26,6 Prozent. Der Wahlkreis Tübingen hingegen verzeichnete keine Abgeordneten für den Bundestag, da der CDU-Kandidat Christoph Naser nicht einziehen konnte.

Koalitionsmöglichkeiten und politische Reaktionen

Mit dem Wahlergebnis ist die Bildung einer neuen Regierung in Deutschland angesichts der politischen Konstellationen von zentraler Bedeutung. Friedrich Merz, der sich als zukünftiger Kanzler sieht, plant bis Ostern eine Regierungsbildung, schließt jedoch eine Zusammenarbeit mit der AfD ausdrücklich aus. Aufgrund der fehlenden Kooperationsbereitschaft von CDU, SPD und Grünen gegenüber der AfD wird eine Regierungsbildung ohne die rechtsextreme Partei angestrebt.

Die SPD erlitt die größten Stimmenverluste und Olaf Scholz wird nicht als Verhandlungsführer für Koalitionsgespräche fungieren. Zugleich zeigt Robert Habeck von den Grünen Bereitschaft zu Gesprächen über eine mögliche „Kenia“-Koalition, die die CDU/CSU, SPD und Grüne vereinen könnte. Christian Lindner von der FDP hat angekündigt, sich nach der Wahlniederlage aus der aktiven Politik zurückzuziehen.

Politische Landschaft im neuen Bundestag

Die neuen Mehrheitsverhältnisse im Bundestag sind angespannt. Die CDU/CSU könnte mit verschiedenen Koalitionspartnern zusammenarbeiten. Eine Union und SPD-Koalition würde 328 Sitze umfassen, während ein Bündnis mit der AfD 360 Sitze ergeben würde. Der Verfassungsschutz beobachtet die AfD als rechtsextremistischen Verdachtsfall, was ihre Einbindung in die Regierungsbildung zusätzlich erschwert. Politische Beobachter gehen davon aus, dass die kommenden Wochen entscheidend für die zukünftige politische Ausrichtung Deutschlands sein werden, während die Parteien intensiv über ihre weiteren Schritte diskutieren.