Am 23. Februar 2025 fand in Deutschland eine vorgezogene Bundestagswahl statt, und die Ergebnisse zeigen eine spannende Wendung für die politischen Kräfteverhältnisse in Baden-Württemberg. Die Wahlbeteiligung erreichte mit 83,4 Prozent den höchsten Stand seit der Bundestagswahl 1983 und stellt einen Anstieg von 5,6 Prozentpunkten im Vergleich zur Wahl 2021 dar. Von den rund 7,7 Millionen wahlberechtigten Bürgern nahmen viele an dieser Wahl teil, was auf ein wachsendes Interesse an der politischen Landschaft hindeutet.
Nach den vorläufigen Ergebnissen kam die CDU unter der Führung von Thorsten Frei auf 31,6 Prozent der Zweitstimmen, was einem Plus von 6,8 Prozentpunkten im Vergleich zur letzten Wahl entspricht. Dies bedeutet, dass die CDU seit 1949 in Baden-Württemberg ununterbrochen die Nummer eins ist. Die AfD, angeführt von Alice Weidel, erzielte 19,8 Prozent und hat damit im Vergleich zur letzten Wahl einen Zuwachs von 10,2 Prozentpunkten verzeichnet.
Die Einordnung der Wählerstimmen
Die SPD, traditionell eine starke Kraft in der Region, enttäuschte mit nur 14,2 Prozent der Zweitstimmen, was einen Rückgang von 7,4 Prozentpunkten darstellt und das niedrigste Ergebnis in der Geschichte der Partei markiert. Die Grünen mussten mit 13,6 Prozent ebenfalls einen Verlust von 3,6 Prozentpunkten hinnehmen. Im Gegensatz dazu konnte die Linke mit 6,8 Prozent der Stimmen (+3,5 Prozentpunkte) leichte Zugewinne verbuchen, während die FDP mit nur 5,6 Prozent der Stimmen (-9,7 Prozentpunkte) das schlechteste Ergebnis seit 1949 erzielte. Die neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) erhielt 4,1 Prozent der Stimmen.
Die Wahl brachte bemerkenswerte regionale Unterschiede zutage. Im Wahlkreis Tübingen wurde die höchste Wahlbeteiligung mit 86,2 Prozent festgestellt, während im Wahlkreis Mannheim nur 78,4 Prozent der Berechtigten zur Wahl gingen. Die CDU konnte 35 von 38 Wahlkreisen für sich entscheiden, wodurch sie in 1.083 Gemeinden als stärkste Kraft hervorging. Demgegenüber belegte die AfD in 40 Gemeinden diesen Platz.
Wahlbeteiligung und politische Trends
Dieser Anstieg der Wahlbeteiligung steht im Kontrast zu den Trends der Bundestagswahlen der letzten Jahrzehnte, die häufig von einem Rückgang der Wählerzahlen betroffen waren. Bei den letzten Wahlen 2021 betrug die Wahlbeteiligung nur 76,6 Prozent, während sie 2009 mit 70,8 Prozent ihren Tiefststand erreichte. Laut dem Wahlen.info haben parteipolitische Polarisierungen wie das Auftreten der AfD das Interesse und die Teilnahme der Wähler mobilisiert. Insbesondere 1,47 Millionen ehemalige Nichtwähler gaben der AfD ihre Stimme, was den drastischen Anstieg der Wahlbeteiligung in diesem Jahr erklärt.
Die endgültigen Ergebnisse der Bundestagswahl werden voraussichtlich am 11. März 2025 bekanntgegeben. Die ermittelten Abgeordneten werden in diesem Rahmen festgelegt, sobald die vorläufigen Bundesergebnisse vorliegen, die um 01:45 Uhr am Wahltag bekannt gegeben wurden. Wie die Statistik Baden-Württemberg berichtet, wird die politische Landschaft nach dieser Wahl eine wichtige Rolle bei der Gestaltung zukünftiger Entscheidungen und Herausforderungen im Land spielen.