Cannabis Social Clubs in Deutschland: Anbaustart ab 1. Juli fraglich – Bürokratie und Unklarheiten bremsen Euphorie

Die Legalisierung des Cannabisanbaus in Deutschland ab dem 1. Juli stößt bei den Cannabis-Vereinen auf Probleme. Die Cannabis Social Clubs haben Schwierigkeiten, die erforderlichen Genehmigungen rechtzeitig zu beantragen. Laut Jana Halbreiter, Vorständin des Verbands Cannabis Anbauvereinigungen Deutschland (CAD), sind den meisten Vereinen die nötigen Planungssicherheiten seitens der Bundesländer noch nicht gegeben. Es besteht Unklarheit darüber, welches Amt zuständig ist und wie die Präventionsarbeit der Clubs aussehen soll.

Die Vereine zögern daher, in den Anbau zu investieren, da eine konkrete Perspektive fehlt. Trotz der anfänglichen Euphorie nach der Kommunikation der Eckpunkte im April 2023, wurden viele Hürden durch gesetzliche Rahmenbedingungen errichtet. Dies hat die Begeisterung gebremst und die Umsetzung erschwert. Die unklaren Bedingungen und die fehlende Behördenbenennung führen zu Verzögerungen und verunsichern die Vereine bei der Planung.

Ein Beispiel hierfür ist der Cannabis Social Club Berlin, der trotz geplanter Schritte für den Anbau und Auswahl von Flächen noch nicht mit dem Bau eines Gewächshauses beginnen konnte. Torsten Dietrich, Clubmitglied, hofft, dass sie trotz der Unsicherheiten den Zeitplan einhalten können. Die Verzögerungen haben bereits zu Austritten von Mitgliedern geführt, und der genaue Zeitpunkt für den Anbaustart bleibt unklar.

Während sich die Cannabis-Vereine mit den bürokratischen Hürden befassen, bereiten sich Halbreiter und Dietrich auf die Hanfmesse „Mary Jane“ vor, die in Berlin stattfindet. Die Legalisierung des Cannabisanbaus hat dazu geführt, dass die Messe einen Zuwachs an Besuchern verzeichnet. Mit 40.000 erwarteten Besuchern und mehr als 400 Ausstellern aus der ganzen Welt, zeigt die Messe das gestiegene Interesse an Produkten rund um Hanf, sei es für den Eigenbau, medizinische oder kosmetische Zwecke.