Der Verkauf von Cannabis-Samen in Deutschland hat in den letzten Monaten stark zugenommen, wie von der Firma Sanaleo aus Leipzig berichtet wird. Die speziell für den Eigenanbau gedachten Samen sind seit Anfang Mai in verschiedenen Einzelhandelsgeschäften erhältlich. Über 520 Einzelhändler, darunter Kiosks, Tankstellen und Supermärkte, vertreiben die Produkte landesweit. Die steigende Nachfrage nach den Samen ist auf die Legalisierung des Eigenanbaus zurückzuführen, was dazu führte, dass allein im Mai 30.000 Cannabis-Samen verkauft wurden.
Im Sortiment von Sanaleo sind derzeit sechs verschiedene Cannabis-Sorten erhältlich, darunter „Forbidden Fruit“ und „Purple Haze“. Weitere Sorten sollen in Kürze folgen, wobei der Prozess der Produktaufnahme Zeit und Sorgfalt erfordert, da Lieferanten gefunden, Produkte geprüft und Verpackungsmaterial erstellt werden müssen. Obwohl im Online-Shop von Sanaleo derzeit nur CBD-Produkte verfügbar sind, die kein THC enthalten, plant das Unternehmen, auch die Cannabis-Samen bald online anzubieten.
Die rechtliche Situation bezüglich des Verkaufs von Cannabis-Samen ist jedoch noch nicht eindeutig geregelt und befindet sich in einer rechtlichen Grauzone. Dies führte kürzlich zu einer Razzia bei einem Start-Up-Unternehmen, das Cannabis-Pflanzen und Samen verkaufte. Sanaleo hat hingegen von mehreren Anwälten bestätigen lassen, dass der kommerzielle Verkauf von Cannabis-Samen grundsätzlich zulässig ist.
Die Unsicherheit bezüglich der rechtlichen Lage führte zu Verzögerungen bei der Einführung entsprechender Produkte in den Handel. Es wird erwartet, dass weitere Unternehmen in Deutschland dem Beispiel von Sanaleo folgen und mit dem Verkauf von Cannabis-Samen Gewinne erzielen werden. Die Bundesregierung hat klargestellt, dass der gewerbliche Handel mit Cannabis-Samen für den privaten Eigenanbau oder andere definierte Zwecke erlaubt ist, solange die geltenden Vorschriften eingehalten werden.