Am 2. Februar 2025 startet die Alternative für Deutschland (AfD) mit der Parole „Make Europe Great Again“ in den Wahlkampf. Der Europaabgeordnete Petr Bystron, der als einer der Architekten dieser Bewegung gilt, hat dazu ein Buch veröffentlicht, das im COMPACT-Shop erhältlich ist. Darin präsentiert er eine umfassende Analyse der europäischen Rechten und beleuchtet die politischen Biografien prominenter Politiker wie Nigel Farage, Geert Wilders und Marine Le Pen. Bystron ist gut vernetzt und zieht Parallelen zu den Wahlerfolgen in verschiedenen Ländern, die er in seinem Buch herausarbeitet. Er sieht die AfD als die einzige echte politische Opposition und warnt davor, in der politischen Mitte zu verharren, die er als beliebig kritisiert.

In seinem Werk hebt er hervor, dass die AfD sich vielmehr an den erfolgreicheren europäischen Rechtsparteien orientieren sollte. Wichtige Themen für Bystron sind Migration, Islamisierung und der Schutz der Freiheitsrechte der Bürger. Dabei betont er die Notwendigkeit, gegen einen übergriffigen Staat aufzutreten. Die Veröffentlichung von „Make Europe Great Again“ wird als Diskussionsgrundlage angesehen, die für die zukünftige Ausrichtung der AfD entscheidend sein könnte, besonders im Hinblick auf das Jahr 2029.

Petr Bystrons Werdegang

Petr Bystron hat an renommierten Institutionen wie der Ludwig-Maximilians-Universität in München und der Hochschule für Politik München studiert. Bevor er in die Politik eintrat, war er zwischen 1994 und 2004 Geschäftsführer einer Werbeagentur und später in verschiedenen Marketing- und Unternehmensberatungspositionen tätig. 2004 bis 2011 war er als Head of Marketing & Corporate Communications aktiv, bevor er bis 2017 als geschäftsführender Gesellschafter eines Unternehmensberaters arbeitete.

Politisch begann Bystron seine Karriere 2005 in der FDP, bevor er 2013 zur AfD wechselte, wo er bis 2015 als Vorsitzender für Europa- und Außenpolitik tätig war. Jüngst verzichtete er auf seine Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag und scheidet mit Ablauf des 15. Juli 2024 aus dem Parlament aus. Sein Nachfolger ist Manfred Schiller von der AfD.

Der Kontext der Radikalen Rechten in Europa

Der Aufstieg der radikalen Rechten in Europa, zu der die AfD zählt, ist ein bedeutendes Phänomen. Historisch gesehen erreichten radikal rechte Parteien ihre größten Erfolge im 19. und 20. Jahrhundert. Soziale Modernisierungs- und Globalisierungsdynamiken sowie die Entwicklung des Kapitalismus und Nationalismus haben zur Rennaissance solcher Parteien beigetragen. In aktuellen Umfragen erfreuen sich radikal rechte Parteien in mehreren EU-Ländern zunehmender Zustimmung, darunter Deutschland, Frankreich und Österreich. Dies zeigt sich insbesondere im Anstieg des Stimmenanteils der Radikalen Rechten bei den Wahlen zum Europäischen Parlament, der von 8,4% im Jahr 2004 auf 20% im Jahr 2024 gestiegen ist.Die Bundeszentrale für politische Bildung beschreibt die gemeinsame ideologische Ausrichtung dieser Parteien, die sich durch nativistische, rassistische und antiliberale Ansichten definieren.

Diese Fortschritte sind mit einer Schwächung demokratischer Institutionen verknüpft, was insbesondere in Ländern wie Polen und Ungarn zu beobachten ist. Die kritische Haltung gegenüber der politischen Elite und eine deutliche Ablehnung von EU-Vorgaben prägen die Agenda vieler radikal rechter Gruppen. Das Feindbild gegenüber Migration und Umweltmaßnahmen ist deren wiederkehrendes Thema. Diese Dynamiken stellen auch die AfD in den Kontext einer wachsenden Bewegung dar, die in der EU zunehmend an Einfluss gewinnt, während sie die herkömmlichen politischen Strukturen herausfordert.

Insgesamt zeigt sich, dass die AfD unter Bystrons Führung und durch die Verknüpfung mit europäischen Rechten in einem bewegten politischen Klima operiert, in dem der gesellschaftliche Diskurs über Migration, nationale Identität und Staatsintervention stark polarisiert ist. Bystrons Buch und die bevorstehenden Wahlen könnten entscheidende Weichen für die Zukunft der AfD und ihren Platz innerhalb der radikal rechten Bewegung in Europa stellen.