Ein Zugunfall im Landkreis Ansbach, genauer gesagt in Steinsfeld, endete glimpflich. Am 31. Januar 2025 fuhr ein Bus auf unbeschrankte Bahngleise und kollidierte mit einer Regionalbahn. Der 63-jährige Busfahrer hatte den nahenden Zug übersehen und versuchte vergeblich zu bremsen. Glücklicherweise befanden sich keine Fahrgäste im Bus, und der Fahrer erlitt nur leichte Verletzungen.

Die 64 Passagiere der Regionalbahn sowie der Lokführer blieben unverletzt, was unterstreicht, wie schnell die Situation hätte eskalieren können. Laut der Polizei beträgt der Schaden am Zug etwa 30.000 Euro, während der Schaden am Bus auf 1.500 Euro geschätzt wird. Um sicherzustellen, dass die betroffenen Reisenden schnell ihre Fahrt fortsetzen konnten, stellte die Deutsche Bahn einen Ersatzbus bereit.

Bahnübergänge als Gefahrenstellen

Unbeschrankte Bahnübergänge gelten als gefährliche Stelle im Straßenverkehr. Die Analyse zeigt, dass Unfälle an solchen Übergängen im Vergleich zu Gesamtunfällen im Straßenverkehr zwar selten, jedoch oft schwerwiegend sind. Im Jahr 2016 ereigneten sich in Deutschland 995 Unfälle an schienengleichen Bahnübergängen mit Personenschäden, bei denen leider 46 Menschen starben und 1.367 verletzt wurden, darunter 282 schwer.

Statistiken belegen, dass etwa 30-40% aller Unfälle mit Personenschäden im Eisenbahnverkehr an Bahnübergängen geschehen. Besonders gefährlich sind nicht technisch gesicherte Anlagen, an denen etwa 30% dieser Unfälle stattfinden. In Deutschland sind Bahnübergänge in der Regel mit einem Andreaskreuz gekennzeichnet, das dem Schienenverkehr Vorrang einräumt. Schienenfahrzeuge sind jedoch aufgrund ihrer Größe und langen Bremswege oft nicht in der Lage, schnell zu reagieren.

Vorbeugende Maßnahmen und Empfehlungen

Die Sicherung von Bahnübergängen erfolgt nach der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO) und wird durch verschiedene technische Regelwerke geregelt. Es gibt unterschiedliche Sicherungsarten, die von der Verkehrsstärke und der Klassifizierung der Eisenbahnstrecke abhängen:

  • Nicht technische Sicherung (Andreaskreuz, Sicht auf die Bahnstrecke)
  • Blinklicht/Lichtzeichen allein (nicht mehr für neue Anlagen zugelassen)
  • Blinklicht/Lichtzeichen mit Halbschranke
  • Blinklicht/Lichtzeichen mit Vollschranke
  • Vollschranken allein
  • Postensicherung

Um die Sicherheit an Bahnübergängen zu erhöhen, gibt es verschiedene Empfehlungen: der Einsatz von Rotlichtüberwachungsanlagen, bauliche Trennungen der Fahrbahnen und regelmäßige Bahnübergangsschauen. Die Deutsche Bahn AG gibt jährlich rund 170 Millionen Euro für die Sicherung der Bahnübergänge aus, und es ist entscheidend, neue Sicherheitsmaßnahmen zu entwickeln. In den letzten Jahren wurden Fortschritte erzielt, dennoch sind viele Unfälle nach wie vor auf Fehlverhalten von Straßenverkehrsteilnehmern zurückzuführen.

Das Risiko, das von ungesicherten Bahnübergängen ausgeht, erfordert kontinuierliche Anstrengungen, die bestehende Sicherheit zu verbessern und künftige Unfälle zu verhindern. Der Vorfall in Steinsfeld ist ein weiteres Beispiel für die Gefahren, die an diesen Kreuzungen bestehen, und betont die Notwendigkeit, die Sicherheit an Bahngleisen zu priorisieren.

Für weitere Informationen zu den Statistiken und Sicherheitsmaßnahmen verweisen wir auf die Berichte von PNP, DVR und Forschungsinformationssystem.