Am 23. Februar 2025 findet die mit Spannung erwartete Bundestagswahl statt. Deutschland ist in 299 Wahlkreise aufgeteilt, in denen die Wähler mit ihrer Erststimme die Direktkandidaten wählen. Die Zweitstimme ist entscheidend für die Sitzverteilung der Parteien im Bundestag, die durch eine Wahlrechtsreform erheblich verändert wurde. Diese Reform reduziert die Anzahl der Abgeordneten von 733 auf 630, was die Struktur des 21. Deutschen Bundestages nachhaltig beeinflussen wird. Focus berichtet.
In allen Wahlkreisen treten Kandidierende von SPD, CDU/CSU und FDP an. Die Grünen und die Linke sind in 297 Wahlkreisen vertreten, während die AfD in 295 Wahlkreisen kandidiert. Damit wird ein breites Spektrum politischer Interessen abgedeckt, das sich im Wahlkampf auch deutlich widerspiegelt. Die Wahlkampfvorbereitungen begannen nach der Auflösung des Bundestages am 27. Dezember 2024 und dem frühzeitigen Rauswurf von Ex-Finanzminister Christian Lindner (FDP) sowie dem Bruch der Ampelkoalition im November 2024. Das Parlament informiert.
Schlüsselwahlkreise und Kandidaten
Besonders im Blickpunkt stehen mehrere Wahlkreise. Im Wahlkreis 1 (Flensburg-Schleswig) tritt Robert Habeck von den Grünen an, der 2021 mit 28,1% der Stimmen gewann. Wahlkreis 14 (Rostock, Landkreis Rostock II) wird von der Linken angepeilt, dabei ist Dietmar Bartsch der herausragende Kandidat. In Hamburg-Eimsbüttel (Wahlkreis 20) gibt Wolfgang Schmidt (SPD) sein Debüt im Wahlkampf, während in Wahlkreis 35 (Rotenburg I, Heidekreis) ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Lars Klingbeil (SPD) und einem Herausforderer bevorsteht.
Im Wahlkreis 61 treffen Olaf Scholz (SPD) und Annalena Baerbock (Grüne) aufeinander, was national hohe Wellen schlagen könnte. Wahlkreis 83 (Berlin Treptow-Köpenick) bietet Gregor Gysi (Linke) große Chancen auf ein Direktmandat, während im Wahlkreis 94 (Köln III) Rolf Mützenich (SPD) mit Katharina Dröge (Grüne) um die Wählergunst kämpft. Besonders hervorzuheben ist auch die Situation im Wahlkreis 192 (Erfurt, Weimar, Weimarer Land II), wo Bodo Ramelow (Linke) sich mit Alexander Claus (AfD) ein enges Rennen liefert.
Änderungen im Wahlrecht
Das neue Wahlrecht bringt tiefgreifende Änderungen mit sich. Die Bedeutung der Erststimme wird zugunsten der Zweitstimme verringert, und ein personalisiertes Verhältniswahlrecht wird eingeführt. Dies bedeutet, dass die Wahlkreissieger nicht mehr automatisch in den Bundestag einziehen; die Zweitstimme hat nun die entscheidende Rolle bei der Sitzverteilung. Die Fünf-Prozent-Hürde bleibt bestehen, außer für nationale Minderheiten, während Parteien, die mindestens drei Direktmandate gewinnen, trotz weniger als fünf Prozent der Stimmen ins Parlament einziehen können.
Die Ergebnisse der Bundestagswahl 2025 werden ab 18 Uhr erwartet, wobei die Bundestagsfraktionen in den letzten sechs Wochen vor der Wahl ihre Öffentlichkeitsarbeit stark einschränkten, um einen fairen Wahlkampf zu gewährleisten. Nach der Wahl erfolgt die Konstituierung des neuen Bundestages spätestens 30 Tage danach. Die nächste reguläre Bundestagswahl ist für das Frühjahr 2029 vorgesehen.