Am 23. Februar 2025 finden in Deutschland die mit Spannung erwarteten Bundestagswahlen statt. Laut Merkur haben Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) bereits ihre Stimmen abgegeben. Söder äußerte sich optimistisch über den Verlauf der Wahl und betonte die Relevanz des reformierten Wahlrechts, das bei dieser Wahl zum ersten Mal in vollem Umfang zur Anwendung kommt.

Insgesamt können 59,2 Millionen Deutsche an der Wahl teilnehmen. In Bayern sind es 9,2 Millionen Wahlberechtigte, die bis 18 Uhr ihre Stimme abgeben können. Mit der Neuerung, dass die Direktmandate durch das Zweitstimmenergebnis gedeckt sein müssen, wird der Einfluss der Zweitstimme gestärkt. Jeder Wahlberechtigte hat zudem zwei Stimmen: die Erststimme für einen Direktkandidaten und die Zweitstimme für eine Partei.

Koalitionsmöglichkeiten und Prognosen

Die Umfragen vor der Wahl signalisieren Unsicherheiten. Die Union erwartet eine Stärkung, jedoch könnte der Stimmenanteil unter 30 Prozent fallen. Eine Zweierkoalition zwischen CDU und CSU scheint unwahrscheinlich, da stimmenbasierte Prognosen die Möglichkeit von Bündnissen mit anderen Parteien ins Spiel bringen könnten. Wie Bayerischer Rundfunk berichtet, schließt die CSU ein Bündnis mit den Grünen momentan aus.

Im Falle eines enttäuschenden Ergebnisses für die „Kleinen“ – dazu zählen FDP, Linke und BSW – könnten rein rechnerisch Koalitionen aus Union und SPD oder Union und Grünen möglich werden. Sollte jedoch mindestens eines dieser Parteien in den Bundestag einziehen, werden Zweierbündnisse als weniger wahrscheinlich erachtet. Die beiden Hauptszenarien repräsentieren die möglichen Koalitionsgefahr für die Union, die im besten Fall eine Dreier-Koalition in Erwägung ziehen könnte: etwa Schwarz-Rot-Grün oder Schwarz-Rot-Gelb.

Wahlverlauf und Teilnahme

Die politischen und wirtschaftlichen Krisen in Deutschland haben das öffentliche Interesse an der Bundestagswahl beeinflusst, wie hohe Einschaltquoten bei Fernsehdiskussionen zeigen. Bei der letzten Wahl 2021 betrug die Wahlbeteiligung 76,6 Prozent. Es bleibt abzuwarten, wie viele Wähler am Sonntag ihr Stimme abgeben. Die ersten Hochrechnungen werden am Wahlabend erwartet, und die endgültigen Ergebnisse könnten erst in der Nacht oder am Montagmorgen klar sein.

Die Wahlberechtigten sind nicht nur für die Zukunft der Parteien entscheidend, sondern auch für die Zusammensetzung der nächsten Bundesregierung. Die politischen Kräfteverhältnisse könnten sich deutlich verändern, und die Koalitionsmöglichkeiten hängen stark von den Ergebnissen ab. Die politikbegeisterte Öffentlichkeit wartet gespannt auf die Auswertung der Stimmen und die darauf folgenden Koalitionsverhandlungen, die die Richtung der deutschen Politik in den kommenden Jahren entscheidend prägen werden.