Am 24. Februar 2025 wurden die vorläufigen amtlichen Endergebnisse der Bundestagswahl bekannt gegeben. Die Bekanntgabe erfolgte gegen 1.45 Uhr und sorgte für ein überraschendes Stimmungsgemisch unter den Parteien und Wählern. Insbesondere die AfD erzielte in zahlreichen Wahlkreisen höchst bemerkenswerte Ergebnisse und holte in Görlitz mit 46,7% der Zweitstimmen nahezu die Hälfte der Stimmen. Tino Chrupalla, der als Kandidat in diesem Wahlkreis antrat, sicherte sich sogar 48,9% der Erststimmen.
In mehreren Regionen, vor allem in Sachsen, konnte die AfD in mehreren Wahlkreisen zumindest 46% der Stimmen für sich gewinnen. Im Vergleich dazu liegt das schlechteste Ergebnis der Partei in Köln II bei 6,3%. Auch in Gelsenkirchen (24,7%) und Kaiserslautern (25,9%) bewies die AfD starke Präsenz als zweitstärkste Partei.
Steigende Wahlbeteiligung und der Unterschied zu 2017
Die Wahlbeteiligung lag in diesem Jahr bei 76,6%, was einen leichten Anstieg im Vergleich zur Wahl 2017 darstellt, als diese bei 76,2% lag. Insgesamt gab es 22.575 gültige Zweitstimmen mehr als im vorläufigen Ergebnis. Der Anteil ungültiger Zweitstimmen betrug 0,9%, was ebenfalls eine Verbesserung im Vergleich zu 2017 darstellt, als dieser Wert bei 1,0% lag.
Ähnlich wie bereits in den vergangenen Wahlen war die Linke in einzelnen Wahlkreisen bemerkenswert erfolgreich. Sie erzielte 8,8 Prozent der Stimmen und gewann sechs Direktmandate. Zu den Gewählten zählen unter anderem Ines Schwerdtner aus Lichtenberg sowie Gregor Gysi aus Treptow-Köpenick. Dennoch musste Dietmar Bartsch eine Niederlage gegen die AfD-Kandidatin Steffi Burmeister in Rostock hinnehmen.
Gesamtwertung der Parteien
Ein Blick auf die Zweitstimmenanteile der großen Parteien zeigt erhebliche Veränderungen. Die SPD konnte sich mit 25,7% gegenüber 20,5% im Jahr 2017 verbessern und liegt damit an erster Stelle. Die CDU fiel dagegen auf 18,9% von 26,8% im Jahr 2017 zurück. Die Grünen erreichten 14,8%, eine Steigerung von 8,9%, und die FDP kam auf 11,5%. Es ist bemerkenswert, dass die AfD mit 10,3% ebenfalls einen Rückgang von 12,6% zu verzeichnen hat, während die CSU nur 5,2% erreichte.
Partei | Zweitstimmenanteil 2021 | Änderung zu 2017 |
---|---|---|
SPD | 25,7% | +5,2% |
CDU | 18,9% | -7,9% |
GRÜNE | 14,8% | +5,9% |
FDP | 11,5% | +0,8% |
AfD | 10,3% | -2,3% |
CSU | 5,2% | -0,8% |
DIE LINKE | 4,9% | -4,3% |
Die Sitzverteilung im neu gewählten Bundestag umfasst 736 Abgeordnete, was eine Erhöhung von 27 Sitzen im Vergleich zur letzten Wahl darstellt. Die SPD stellt mit 206 Sitzen die meisten Abgeordneten, gefolgt von der CDU mit 152 und den Grünen mit 118 Sitzen. Besonders auffällig ist der Verlust der Linken, die nur noch 39 Sitze im Bundestag hat – ein Rückgang von 30 Sitzen im Vergleich zur letzten Wahl.
Der Bundestagswahlleiter Georg Thiel stellte die endgültigen Wahlergebnisse im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus in Berlin vor. Diese werden umfassend auf der Website der Bundeswahlleiterin veröffentlicht.
Wie t-online.de berichtet, stellen die Ergebnisse der Wahl ein klares Abbild der gegenwärtigen politischen Landschaft in Deutschland dar, in der nach wie vor große Unterschiede zwischen ländlichen und städtischen Wahlergebnissen sichtbar sind.