Uhrzeit | 21:57 |
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Ort | Nieder-Mörlen |
In Bad Nauheim, genauer gesagt im Stadtteil Nieder-Mörlen, brodelt es: Die Bürger sind entschlossen, aus einer ungenutzten Fläche neben dem Friedhof einen lebendigen Bürgerpark zu schaffen. Bei einer Ortsbeiratssitzung am Mittwochabend wurde deutlich, dass die Pläne, die von einer engagierten Gruppe von Einwohnern entwickelt wurden, auf einige Hürden stoßen könnten. Wie die Frankfurter Neue Presse berichtete, ist das größte Problem wohl die Finanzierung des Projekts, das die Bürger in ihrer Nachbarschaft dringend herbeisehnen.
Die Idee für den Bürgerpark entstand bei einem Workshop im April 2023, bei dem rund 50 Teilnehmer unter der Leitung des Architekten Lutz Krüger ein Konzept erarbeiteten. Die Vision umfasst Attraktionen wie Schach, Boccia, Boule, Fitnessbereiche und sogar einen Hundesport-Parcours. Es soll ein Ort für alle Generationen werden, ein Treffpunkt, der zum Verweilen einlädt. Doch trotz der bereits im städtischen Haushalt eingeplanten 50.000 Euro für die Planung, gab es lange Zeit keinen spürbaren Fortschritt.
Ein Sportpark oder ein Ruheort?
Die Diskussionen im Ortsbeirat wurden hitzig, als die Pläne vorgestellt wurden. Eine Bürgerin äußerte Bedenken, dass der Park eher zu einem Sportpark als zu einem Ruheort werden könnte. Sie kritisierte, dass Vorschläge wie ein Lavendelfeld oder ein Insektenhotel nicht berücksichtigt wurden. Diese Auseinandersetzung zeigt die unterschiedlichen Vorstellungen der Anwohner über die Nutzung des Areals. Der nahegelegene Friedhof wirft zudem Fragen auf, ob ein lebendiger Park in dieser Umgebung angemessen ist.
Die finanziellen Herausforderungen sind nicht zu unterschätzen. Der städtische Haushalt weist ein Defizit von 8,5 Millionen Euro für 2024 auf, und die Aussichten für die kommenden Jahre sind alles andere als rosig. Ortsvorsteher Matthias Lüder-Weckler und andere Mitglieder des Ortsbeirats diskutierten, wie realistisch es sei, dass die hohen Beträge für die Umsetzung des Parks genehmigt werden. Fraktionsloser Stadtverordneter Markus Philipp schlug vor, mit kleinen Schritten zu beginnen, um der Bevölkerung zu zeigen, dass Fortschritte gemacht werden.
Bürgerpark als Hoffnungsträger
Die Idee eines Bürgerparks wird von vielen als Leuchtturmprojekt angesehen. Stadtverordnete Adelheid Treffer (Grüne) ermutigte die Anwesenden, die Vorteile des Parks in den politischen Fraktionen zu kommunizieren und einen Verein zu gründen, um Aktionen auf dem Gelände zu organisieren. Trotz der finanziellen Schwierigkeiten ist die Überzeugung stark, dass der Bürgerpark ein wichtiges Projekt für die Gemeinschaft darstellt.
Dr. Helmut Francke (SPD) forderte, dass der Ortsbeirat im Januar einen Beschluss fassen sollte, um den Bürgerwillen zu unterstützen. Die neuen Anwohner, Ina Müller und Matthias Stapelfeldt, zeigten sich begeistert von den Plänen und der Vision für den Bürgerpark. Ihre positive Einstellung könnte ein entscheidender Antrieb für die Umsetzung der Idee sein, die nicht nur die Lebensqualität in Nieder-Mörlen steigern, sondern auch die Gemeinschaft stärken könnte.