Auf der unbewohnten Nordseeinsel Minsener Oog wurde vor rund einer Woche ein toter Buckelwal entdeckt. Der Kadaver, ein junges Männchen von 7,40 Metern Länge, wurde von einem Helikopterpiloten entdeckt und von Pathologen des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) untersucht. Die ersten Ergebnisse zeigen, dass der Wal durch Darmparasiten erheblich geschwächt war und bereits unterernährt war, was die Abwehrkräfte des Tieres zusätzlich beeinträchtigte. Eine mögliche Diagnose geht davon aus, dass die Parasiten die Hauptursache für seinen kritischen Zustand waren. Diese Informationen wurden von der MOPO veröffentlicht.
Die Untersuchungen ergaben zudem, dass keine Hinweise auf ansteckende Infektionskrankheiten vorliegen. Proben wurden entnommen, um auf Schadstoffe oder andere Infektionserreger getestet zu werden; die Ergebnisse stehen jedoch noch aus. Obwohl am Kadaver Abschürfungen und Einkerbungen festgestellt wurden, zeigen die Untersuchungen keine Anzeichen für schwerwiegende äußere oder innere Verletzungen. Eine Kollision mit einem Schiff kann daher als sehr unwahrscheinlich angesehen werden, was das Schicksal des Wals zusätzlich mysteriös macht.
Zunehmende Risiken für Buckelwale
Laut Experten sind Jungwale wie dieses Exemplar besonders anfällig für solche Gefahren. Das Tier gehörte zu einer Art, die für ihre Größe bekannt ist, da ausgewachsene Buckelwale Längen von bis zu 18 Metern erreichen können. Über die genauen Umstände der Strandung gibt es jedoch weiterhin viele Unklarheiten, was die Bedrohungen für diese majestätischen Geschöpfe betrifft. Die Spiegel berichtet, dass die Unterernährung des Wals ein zentrales Thema darstellt und die Lebensbedingungen für diese Tiere in der Nordsee immer schwieriger werden.
Wissenschaftler und Naturschützer beobachten, dass Walsterben weltweit ein ernstes Problem darstellt. Laut National Geographic sind mögliche Ursachen für das Sterben von Walen unter anderem Begegnungen mit Schiffen und Verheddern in Fischernetzen. Unklar bleibt oft, weshalb Wale sich in der Nähe von Schiffen aufhalten und ob sie diese als Bedrohung wahrnehmen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sind präventive Maßnahmen wie Geschwindigkeitsbegrenzungen und ein besseres Verständnis für das Verhalten der Wale notwendig.
Die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer sowie das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt haben beschlossen, dass eine Bergung des toten Wals nicht notwendig ist. Dies könnte auf die rückläufige Population der Buckelwale in den letzten Jahren hindeuten, was Experten zu der Annahme führt, dass dringende Maßnahmen erforderlich sind, um die Überlebenschancen dieser beeindruckenden Säugetiere in unseren Meeren zu erhöhen.