In Kassel kam es am Samstagabend zu zwei brutalen Raubüberfällen, die Hilflosigkeit der Opfer und die Unverfrorenheit der Täter offenbarten. Am 12. Januar 2025 wurde ein 73-jähriger Mann in seiner Wohnung in der Straße Stonsbreite im Stadtteil Wolfsanger attackiert. Nachdem die Täter um 22 Uhr an die Tür geklopft hatten, drängten sie das Opfer gewaltsam zurück in die Wohnung und schlugen ihn mit einem Metallstock. Der Senior wurde dabei mit Kabelbindern gefesselt, während seine Wohnung nach Wertgegenständen durchwühlt wurde. Die Täter fanden einen Tresor und zwangen den Mann mit Schlägen und einer schwarzen Schusswaffe zur Herausgabe des Schlüssels, um Bargeld zu erbeuten. Anschließend flüchteten sie. Die Täter sind etwa 1,80 Meter groß, dunkel gekleidet, trugen Masken mit Augenöffnungen und schwarze Handschuhe und sprachen mit einem osteuropäischen Akzent. Die Polizei sucht dringend nach Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können und hat Ermittlungen aufgenommen, um die beiden Täter zu finden tag24 berichtet.

Der zweite Vorfall ereignete sich am gleichen Tag in einem anderen Stadtteil. Ein 58-jähriger Juwelier wurde bei seiner Rückkehr nach Hause überfallen. Seine Familie, die sich zu diesem Zeitpunkt in der Wohnung befand, wurde ebenfalls in das Verbrechen verwickelt. Die Täter drangen gewaltsam in die Wohnung ein, bedrohten die Ehefrau und zwei weitere Familienmitglieder, die schließlich gefesselt und geknebelt wurden. Als der Juwelier eintraf, wurde er ebenfalls überwältigt. Mindestens zwei der Täter waren bewaffnet, und sie erbeuteten die Schlüssel zu dem Juweliergeschäft sowie zum Fahrzeug des Opfers. Ein Täter räumte die gesamte Auslage des Juwelierladens leer. Die Flucht der Räuber erfolgte über den Balkon gegen 20:45 Uhr. Das Auto des Juweliers wurde einige hundert Meter entfernt gefunden, nachdem Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen waren. Die Polizei sucht auch in diesem Fall nach Zeugen und hat eine Ermittlungsgruppe „AG Gold“ gegründet tagesschau.de berichtet.

Die Sicherheitslage in Deutschland

Diese beiden Raubüberfälle sind Teil eines besorgniserregenden Trends in Deutschland. Im Jahr 2022 wurden etwa 5,63 Millionen Straftaten registriert, darunter über 38.000 Raubdelikte. Der Raub, als gewaltsame Entwendung von Eigentum, stellt eine ernstzunehmende Bedrohung dar. Die Aufklärungsquote bei Raubdelikten lag 2022 bei knapp 60%, was bedeutet, dass viele Fälle ungelöst bleiben. Ein besonderer Fokus liegt auf Wohnungseinbrüchen, die 2022 nach einem Rückgang von 2016 bis 2021 erneut stiegen. Diese Entwicklungen sind alarmierend und zeigen, dass die Sicherheitslage in vielen Städten, darunter auch Kassel, weiterhin angespannt ist statista.com erläutert.