Brustkrebs ist bei Männern eine seltene Erkrankung, die jedoch verheerende Auswirkungen auf bestimmte Gruppen haben kann. Insbesondere die Männer, die während oder kurz nach den Anschlägen am 11. September 2001 in der Nähe von Ground Zero im Einsatz waren, sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Laut op-online haben diese Rettungskräfte eine alarmierend hohe Zahl von Brustkrebsdiagnosen erfahren.
Die Statistiken sind erschütternd: Im Rahmen des World Trade Center Health Program (WTCHP wurden 91 von 98.590 betroffenen Männern mit Brustkrebs diagnostiziert. Diese Zahl entspricht einem 90-fachen Risiko im Vergleich zum nationalen Durchschnitt. Dies stellt einen dramatischen Anstieg der Erkrankungszahlen dar und ist sechs Mal höher als 2018 berichtet wurde. Das Programm bietet diesen Helfern bis zum Jahr 2090 kostenlose medizinische Betreuung, um sie bei der Bewältigung ihrer gesundheitlichen Herausforderungen zu unterstützen.
Ursachen und Risikofaktoren
Die gesundheitsschädlichen Auswirkungen der bei den Rettungsarbeiten eingeatmeten Giftstoffe sind eine der Hauptursachen für das erhöhte Brustkrebsrisiko. Joseph P., ein Betroffener, vermutet, dass der gefährliche Staub in der Leichenhalle maßgeblich zu seiner Erkrankung beigetragen hat. Er hat sich für eine doppelte Mastektomie entschieden und erhält weiterhin medikamentöse Behandlung.
Laut Daten des CDC sind über 50 verschiedene Krebsarten und Krankheiten mit den während des WTC-Angriffs freigesetzten Toxinen verbunden. Der Link zwischen diesen Schadstoffen und Krebs ist nicht neu, und es wird gemutmaßt, dass dies erst der Anfang ist. Michael Barasch, Anwalt für mehrere männliche Brustkrebspatienten, sieht die vorliegenden Zahlen möglicherweise nur als Spitze des Eisbergs.
Breast Cancer bei Männern
Normalerweise erkranken jährlich in Deutschland etwa 700 Männer an Brustkrebs, was nur rund 1% aller Brustkrebsfälle ausmacht. Doch die Forschung zu dieser Erkrankung bei Männern hat bisher geringe Priorität. Viele Männer sind sich nicht bewusst, dass sie Brustkrebs entwickeln können, was eine frühzeitige Diagnose erschwert. Ohne spezielle Früherkennungsprogramme sind sie oft auf spätzeitige Diagnosen angewiesen.
Die Überlebensrate ist dabei im Jahr 2022 mit 77% nach fünf Jahren im Vergleich zu 87% der betroffenen Frauen niedriger. Symptomatisch können Männer unter einem festen, schmerzlosen Knoten im Brustgewebe oder in der Achselhöhle leiden, dimpled oder gepitscher Haut am Brustbereich sowie roten, schuppigen Hautveränderungen um die Brustwarze leiden. Weitere Symptome können Brustschmerzen und Flüssigkeitsabsonderung aus der Brustwarze umfassen.
Aufklärung und Unterstützung
Das Bewusstsein für männlichen Brustkrebs muss erhöht werden. Männer sollten Symptome ernst nehmen und regelmäßige Untersuchungen wahrnehmen. Während in den vergangenen Jahren zunehmend Selbsthilfegruppen und Informationsangebote für Männer geschaffen wurden, gibt es kaum spezifische Hilfsangebote und Forschungsprojekte, die ausschließlich auf männliche Brustkrebspatienten abzielen, so die Krebsgesellschaft.
In Deutschland lieferte das Brustkrebszentrum wertvolle Informationen zur Therapie, die chirurgische Eingriffe, eine mögliche Strahlen- und Chemotherapie sowie antihormonelle Behandlungen umfasst. Die Rückfallrisiken und Heilungschancen sind ähnlich wie bei Frauen und hängen stark vom Stadium der Erkrankung ab.
Die Aufklärung über Brustkrebs bei Männern bleibt ein wichtiges Anliegen, um frühzeitige Diagnosen und somit bessere Überlebenschancen zu ermöglichen. Patienten und Angehörige sind eingeladen, sich über krebsspezifische Angebote und Anlaufstellen zu informieren, um die erkrankten Männer bestmöglich zu unterstützen.