Dr. Carsten Brosda, als Kultursenator von Hamburg in einer zentralen Position, hat sich in den letzten Monaten als ein wegweisender Akteur in der deutschen Kulturpolitik etabliert. Der kulturpolitische Vordenker der SPD fordert den Schutz der subventionierten Kultur in Deutschland, da er besorgt über die aktuellen Bedrohungen ist, denen Theater und Museen ausgesetzt sind. In einem Interview betont er, dass diese Einrichtungen nicht nur die gleiche Klientel ansprechen dürfen und ruft zur Öffnung für verschiedene Milieus auf. Darüber hinaus gilt Brosda als potentieller Kandidat für das Amt des Bundeskulturministers, nachdem die Bundestagswahl im Februar stattfinden wird. Die gegenwärtige kulturelle Situation erfordert seiner Meinung nach dringende Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt in der Kultur.

Erfolge in Hamburgs Kulturpolitik

Besonders im Kontext von Hamburg zeigt Brosda auch Erfolge: Unter seiner Leitung konnten das Molotow und Teile der Sternbrücken-Clubs gerettet werden. Die Kulturbehörde in Hamburg erhält zudem mehr finanzielle Mittel, was als Resultat der Zusammenarbeit mit der Finanzbehörde und der Bürgerschaft zu betrachten ist. Brosda hebt hervor, wie wichtig die Kultur für die Stadt ist und warnt gleichzeitig vor möglichen Rückschlägen, die durch externe Einflüsse entstehen könnten.

Geplante Veränderung in den Theatern

Für das Jahr 2025 stehen bedeutende Veränderungen in Hamburgs Theaterszene an: Neue Intendanten für die Oper und das Thalia Theater sowie ein neuer Generalmusikdirektor werden bald die Leitung übernehmen. Anlass zur Besorgnis gibt jedoch der Rückgang der Besucherzahlen nach der Corona-Pandemie sowie die steigenden Kosten für Personal und Energie, die viele Clubs vor existenzielle Herausforderungen stellen. In dieser schwierigen Situation sieht Brosda eine starke Notwendigkeit für staatliche Förderungen, um die kulturelle Landschaft zu bewahren.

Die Kulturbehörde plant daher Unterstützung für Clubs und fördert auch den Nachwuchs in der Musikszene. Brosda legt dar, dass ohne staatliche Hilfe Clubs wie Waagenbau und Molotow, die 2024 vor dem Aus gestanden hätten, nicht überleben können. Dies steht im Kontext seiner Besorgnis, dass den kleineren Live-Veranstaltungen in der aktuellen Marktsituation nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Der Blick in die Zukunft

Brosda richtet seinen Blick auch über Hamburg hinaus und vergleicht die Situation mit Trends in Großbritannien und den USA, wo große Unternehmen zunehmend Clubbesitzer sind. Diese Entwicklungen wirft Fragen auf, wie Hamburgs Clubleben langfristig gesichert werden kann. In Anlehnung an innovative Konzepte plant die Kulturbehörde die Möglichkeit eines kostenlosen Festivals, ähnlich dem Jazz&TheCity in Salzburg, um den lokalen Musikinitiativen mehr Raum zu geben.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass Brosda den aktuellen Zustand der Zuschauerzahlen im Kulturbereich kritisch betrachtet. Er zitiert Bernd Begemann: „Jetzt dürfte klar sein, die Zuschauer sind nicht in Sicherheit.“ Auch in Bezug auf die kommende Theaternacht Hamburg am 14. September sowie das Filmfest Hamburg, das vom 26. September bis zum 5. Oktober stattfinden wird, sieht er die Notwendigkeit, Unsicherheiten im kulturellen Kontext zu akzeptieren und gleichzeitig das Interesse für kulturelle Erlebnisse neu zu entfachen.

Insgesamt zeigt sich, dass Carsten Brosda eine Schlüsselrolle in der zukünftigen Kulturpolitik in Deutschland und in Hamburg spielt. Er ist bestrebt, die kulturelle Vielfalt zu erhalten und zu fördern, während er gleichzeitig die Herausforderungen angeht, die sich aus einer sich wandelnden Gesellschaft ergeben. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die kulturpolitische Landschaft entwickeln wird und welche Rolle Brosda dabei tatsächlich einnehmen wird. Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf den Seiten der Süddeutschen Zeitung, Szene Hamburg und im Bundestag.