Am Montagabend, dem 24. Februar 2025, versammelten sich trotz widriger Wetterbedingungen rund 700 Menschen auf dem Bremer Domshof zu einer Kundgebung des Bremer Bündnisses „Laut gegen rechts“. Anlass für die Protestveranstaltung war die kürzlich stattgefundene Bundestagswahl. Unter dem Motto „Zusammen stabil, wir bleiben laut!“ setzten die Teilnehmer ein starkes Zeichen gegen den Rechtsruck in Deutschland.
Die Organisatoren betonten, dass der Kampf gegen Rechts nicht von Wahlergebnissen abhängen sollte. So wurden drängende Themen wie Antisemitismus, antimuslimischer Rassismus, Queerfeindlichkeit sowie die Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen und Erwerbslosen angesprochen. Diese Probleme würden von rechten Kräften gezielt als spalterische Instrumente genutzt, um die Gesellschaft zu polarisieren. Zahlreiche Mitwirkende, darunter „Omas gegen Rechts”, der Flüchtlingsrat Bremen, Fridays for Future und verschiedene Musiker, bereicherten das Event mit ihren Beiträgen.
Höchst unterschiedliche Teilnehmerzahlen
Während die Polizei die Anzahl der anwesenden Personen auf etwa 700 schätzte, sprach die Versammlungsleitung von etwa 3.000 Teilnehmern. Dies zeigt einen signifikanten Unterschied zwischen den Wahrnehmungen der Behörden und der Veranstalter. Ursprünglich erwarteten die Organisatoren, die Teilnehmerzahl könnte auf bis zu 10.000 anwachsen, doch das regnerische Wetter beeinflusste die Mobilisierung negativ. Trotz dieser Umstände hinterließen die Protestierenden einen engagierten Eindruck, indem sie mit Musik, Lichtern und Plakaten demonstrierten.
Plakate mit Botschaften wie „Demokratie hat keine Alternative“ und „Keine Koalition mit der AfD“ verdeutlichten die kritische Haltung der Teilnehmer gegenüber extremen politischen Strömungen. Eine der Organisatorinnen verwies darauf, dass die rechtsextremistische Partei bei den jüngsten Wahlen zur zweitstärksten Kraft geworden sei, was die Dringlichkeit des Protestes zusätzlich unterstreicht.
Kontext der antifaschistischen Bewegungen
In Anbetracht der Geschichte antirassistischer Bewegungen in Deutschland, die seit 1945 ununterbrochen aktiv sind, wird deutlich, dass solche Kundgebungen ein Teil eines langen Kampfes gegen Rassismus und Diskriminierung sind. Die Thematisierung von Antisemitismus und anderen Formen der Diskriminierung entspricht einem übergeordneten Ziel, einer gesamtgesellschaftlichen Auseinandersetzung mit dem zunehmenden Nationalismus und den Gefahren, die von extremen politischen Ideologien ausgehen. Die politischen Auseinandersetzungen in Deutschland sind tief in der Geschichte und dem kollektiven Gedächtnis der Gesellschaft verwurzelt und machen deutlich, dass zivile Widerstandsbewegungen auch künftig benötigt werden, um eine inklusive und demokratische Gesellschaft zu fördern.
Bereits am 8. Februar dieses Jahres hatte eine ähnliche Kundgebung in Bremen stattgefunden, an der mehr als 35.000 Menschen teilnahmen. Dies verdeutlicht das Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger für demokratische Werte und den Widerstand gegen rechtes Gedankengut. Derartige Veranstaltungen sind essenziell, um das Bewusstsein für gesellschaftliche Herausforderungen zu schärfen und eine Stimme für die Unterdrückten und Diskriminierten zu sein.
Insgesamt zeigt sich, dass trotz des Regenwetters und der niedrigen Teilnehmerzahlen der Wille zu kämpfen und die Message klar ist: Der Widerstand gegen Rechtsextremismus und Diskriminierung muss fortgesetzt werden. Weser Kurier berichtet, dass die Aktivisten fest entschlossen sind, auch in Zukunft laut zu bleiben. Auch Zeit und bpb.de informieren über den Widerstand und die stetige Aufarbeitung rassistischer Strukturen in der Gesellschaft.