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Werden Straßen in Walle umbenannt? Beirat bekennt sich zur Verantwortung der deutschen Geschichte

Der Waller Beirat hat kürzlich beschlossen, vier Straßen umzubenennen, um die deutsche Kolonialgeschichte sensibler zu behandeln. Diese Entscheidung erging mit einer Neun-Stimmen-Mehrheit von SPD, Grünen und Linken, die einem Bürgerantrag der Stadtteilgruppe „Walle Entkolonialisieren“ zustimmten. Die Straßen, die umbenannt werden sollen, sind die Columbus-, Leutwein-, Nachtigal- und Karl-Peters-Straße. Bevor die Straßen neue Namen erhalten, plant eine Arbeitsgruppe, die betroffenen Anwohner umfassend zu informieren und möglichst einzubeziehen.

Die Begründung für die Umbenennung bezieht sich auf die historischen Figuren, nach denen die Straßen derzeit benannt sind. Christoph Columbus wird für die Kolonisierung Amerikas kritisiert, Gustav Nachtigal und Theodor Leutwein waren ebenfalls Teil der deutschen Kolonialgeschichte. Besonders Karl Peters wird als brutaler Rassist und Vordenker des Nationalsozialismus hervorgehoben. Die Diskussion um die Umbenennung solcher Straßen findet nicht nur in Walle statt, sondern auch in anderen deutschen Städten, wo ähnliche Schritte unternommen wurden.

Alternativvorschläge für die neuen Straßennamen beziehen sich auf Personen, die eine andere Perspektive auf die koloniale Vergangenheit bieten. Statt Columbus könnte beispielsweise die bolivianische Widerstandskämpferin Bartolina Sisa Vargas gewürdigt werden. Die Reaktionen auf die Umbenennungspläne sind gemischt. Einige sehen den Aufwand und die Kosten als problematisch an und plädieren für Informationshinweise anstelle von Umbenennungen. Andere weisen jedoch auf die historische Verantwortung Bremens hin und halten die Umbenennung für angemessen und notwendig.

Die Entscheidung des Beirats zur Umbenennung und die Diskussion darüber zeigen, dass die deutsche Kolonialgeschichte nach wie vor ein sensibles und kontroverses Thema ist, das eine kritische Auseinandersetzung erfordert. Die Bemühungen um eine reflektierte und verantwortungsbewusste Handhabung dieses Erbes spiegeln sich in den aktuellen Entwicklungen wider. Weitere Informationen zu den Hintergründen und dem historischen Kontext der Umbenennungspläne sind auf der Website der Stadtteilgruppe „Walle Entkolonialisieren“ verfügbar.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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