Die belgische Universität Gent hat beschlossen, ihre akademische Kooperation mit israelischen Universitäten und Forschungseinrichtungen aufgrund des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen zu beenden. Dieser Entschluss wurde nach einer Prüfung der Zusammenarbeit mit vier Universitäten und einer Forschungseinrichtung von einem Ausschuss getroffen und vom Rektor Rik Van de Walle bekannt gegeben.
Die eingeleiteten Maßnahmen zur Beendigung der Kooperation werden laut dem Rektor unter Berücksichtigung der Beteiligten und bestehender Verträge mit größtmöglicher Rücksichtnahme durchgeführt. Bereits zuvor wurde die Zusammenarbeit mit drei anderen Universitäten und Forschungseinrichtungen in Israel eingestellt. Darüber hinaus wurden auch laufende Kooperationen mit israelischen Unternehmen und anderen nicht-akademischen Partnern überprüft.
Es wurde entschieden, die Zusammenarbeit mit Partnern, die eine Verbindung zur israelischen Regierung aufweisen, zu beenden. In Fällen, in denen keine schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen festgestellt wurden, kann die Zusammenarbeit jedoch fortgesetzt werden. Trotz der Ankündigung halten propalästinensische Studenten weiter Teile der Universität Gent besetzt, da sie die anhaltende Zusammenarbeit mit israelischen Unternehmen kritisieren.
Ähnliche Maßnahmen wurden auch von anderen belgischen Universitäten ergriffen, wie beispielsweise der Freien Universität Brüssel und der Universität Antwerpen. Diese hatten ebenfalls angekündigt, Forschungsprojekte mit israelischen Partnern auszusetzen oder ein Moratorium für die Zusammenarbeit einzuführen. Die Entscheidungen der belgischen Universitäten spiegeln eine wachsende Ablehnung gegenüber der Politik Israels wider und stehen im Zusammenhang mit internationalen Diskussionen über Menschenrechte und politische Beziehungen.