Die Universitäten Oldenburg und Bremen haben eine bedeutende Initiative ins Leben gerufen und die „Northwest Alliance“ gegründet. Ein entsprechendes Memorandum of Understanding wurde von den Universitätsleitungen sowie den Wissenschaftsressorts der Länder Bremen und Niedersachsen unterzeichnet. Mit dieser Partnerschaft verfolgen die beiden Institutionen die Schaffung eines gemeinsamen Forschungs- und Transferraums, um die internationale Sichtbarkeit der Spitzenforschung im Nordwesten Deutschlands zu erhöhen.

Die Rektorin der Universität Bremen, Jutta Günther, hebt die Bedeutung dieser Zusammenarbeit für exzellente Forschung und gesellschaftliche Verantwortung hervor. Der Präsident der Universität Oldenburg, Ralph Bruder, ergänzt, dass die Allianz darauf abzielt, regionale und internationale Grenzen zu überwinden. Die Gründung der Northwest Alliance wurde einstimmig von den akademischen Senaten beider Universitäten befürwortet und erhält Unterstützung durch die Ministerien in Niedersachsen und Bremen.

Geplante Schwerpunkte und Partnerschaften

Geplant sind verschiedene Forschungsschwerpunkte in den Bereichen Meeres-, Polar- und Klimaforschung, Informatik, Gesundheitswissenschaften sowie Energieforschung. Ziel ist es, die Sichtbarkeit der Institutionen zu erhöhen, Kooperationen zu vertiefen und zusätzliches Potenzial zu heben. Darüber hinaus bleibt die rechtliche Unabhängigkeit der beiden Universitäten gewahrt.

Die Northwest Alliance wird auch von der Rijksuniversiteit Groningen als privilegierter internationaler Partner begleitet. Dieses Netzwerk schließt zudem außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie gesellschaftliche und wirtschaftliche Akteure der Region ein. Gespräche mit außeruniversitären Instituten in der Region sind im Gange, und das Hanse-Wissenschaftskolleg (HWK) in Delmenhorst spielt eine zentrale Rolle in dieser Allianz.

Stärkung des Wissenstransfers

Die Initiative zur Bildung der Northwest Alliance basiert auf einer bereits seit 50 Jahren bestehenden Kooperation. Diese lange Tradition zeigt sich auch in der Veranstaltung, die Ende Oktober 2023 im Innovationscampus der Universität Oldenburg stattfand. Dort trafen sich nordwestdeutsche Hochschulen und die University of the North, mit dem Ziel, den Wissenstransfer zu stärken und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Bei diesem Treffen überreichte Prof. Dr. Jouke de Vries, Präsident der Rijksuniversiteit Groningen, ein Dokument zur Vertiefung der Partnerschaft.

Zusätzlich umfasst die University of the North mehrere Partnerhochschulen, darunter die Universität Vechta, Jade Hochschule und die Hochschule Emden/Leer. Die Zusammenarbeit zielt darauf ab, die Innovationskraft in der Region durch Vernetzung in den Bereichen Wissenstransfer, Technologie, Fachkräfte und Bildung zu stärken.

Internationale Hochschulkooperationen

Die Bedeutung von internationalen Kooperationen wird auch auf nationaler Ebene immer deutlicher. So gab es im Jahr 2023 insgesamt 18.153 internationale Kooperationen zwischen 312 Hochschulen in Deutschland, ohne Erasmus zu berücksichtigen. Diese Entwicklungen sind Teil einer umfassenden Strategie zur Internationalisierung der Hochschulen, die im Sommer 2024 von Bund und Ländern verabschiedet wurde.

Wichtige Ziele dieser Strategie sind der Ausbau der Attraktivität des deutschen Hochschulstandorts und der Abbau von Hürden für internationale Studierende. Diese Aspekte sind auch für die NW Alliance von Bedeutung, die darauf abzielt, internationale Sichtbarkeit und Kooperation in Forschung und Lehre zu fördern.