Die Situation für den 1. FFC Turbine Potsdam in der Frauen-Bundesliga ist alles andere als rosig. Am 31. Januar 2025 steht das Team mit nur einem Punkt aus der gesamten Hinrunde auf dem letzten Platz der Tabelle. Diese Bilanz, die ein Unentschieden und elf Niederlagen beinhaltet, stellt eine enorme Herausforderung für die Mannschaft dar. Der FC Carl Zeiss Jena, der sich knapp vor Potsdam befindet, hat lediglich zwei Punkte mehr. Diese Ausgangslage macht den Auftakt in die Rückrunde gegen Werder Bremen zu einer wegweisenden Partie für die Potsdamer.
Trainer Kurt Russ, der erst im Oktober die Verantwortung von Marco Gebhardt und Dirk Heinrichs übernommen hat, zeigt sich optimistisch. Trotz der Schwierigkeiten bei der Sponsorensuche und einer angespannter Finanzlage ist er bereit, die Mannschaft auf ein mutigeres Spiel einzustellen. Unterstützung erhält er von Sven Gruel als Co-Trainer und Torwartcoach Tom Taubert.
Rückkehr von Viktoria Schwalm
Ein Lichtblick für die Potsdamer ist die Rückkehr von Viktoria Schwalm, die aufgrund von Rückenproblemen die gesamte Hinrunde ausgefallen war. Die 26-Jährige hat die Vorbereitung auf die Rückrunde vollständig absolviert und gilt als Schlüsselspielerin für den Verein. Russ bezeichnet Schwalm, die 2012 zur Sportschule Potsdam kam und seit 2015 in der Bundesliga spielt, sogar als „Neuzugang“ aufgrund ihrer langen Abwesenheit. Ihr Comeback könnte entscheidend für den Klassenerhalt sein, da sie in den vergangenen Saisons eine wichtige Rolle im Team gespielt hat.
Schwalm persönlich freut sich über die Rückkehr und die kürzlich verkündete Vertragsverlängerung. Geschäftsführer Stephan Schmidt hebt ihre Führungsqualitäten hervor und betont, dass sie für die Mannschaft von großer Bedeutung sei. In der letzten Saison hatte sie maßgeblich zum Aufstieg des Teams beigetragen und erzielte dabei zwei Tore im entscheidenden Spiel gegen Ingolstadt.
Wachstum der Frauen-Bundesliga
Die Herausforderungen von Turbine Potsdam stehen im Kontrast zu den positiven Entwicklungen in der Frauen-Bundesliga insgesamt. Laut einem Saisonreport des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) verzeichnet die Liga in der Saison 2023/2024 Rekorde bei Finanzen, Reichweite und Zuschauerzahlen. Dennoch bleiben die Vereine in ihrer Profitabilität hinter den Erwartungen zurück, was auf die Notwendigkeit weiterer Investitionen hinweist.
Die Zuschauerzahlen sind auf einem historischen Höchststand, mit 379.653 Zuschauern in 22 Spieltagen. Die Einnahmen aus Sponsoring und Werbung sind in den letzten drei Spielzeiten erheblich gestiegen, was die Entwicklung der Liga unterstreicht. DFB-Vizepräsidentin Sabine Mammitzsch sieht die aktuelle Situation als eine positive Entwicklung hin zu mehr Professionalisierung im Frauenfußball.
Insgesamt stehen die kommenden Spiele der Rückrunde für Turbine Potsdam nicht nur unter dem Druck des Klassenerhalts, sondern auch im Licht der übergreifenden Entwicklungen im deutschen Frauenfußball. Die Rückkehr von Viktoria Schwalm könnte ein entscheidender Schritt sein, um den Verein zurück auf den richtigen Weg zu bringen.