![Wohnungsbrände in Dessau: Illegale Cannabis-Zucht führt zu Chaos!](https://nachrichten.ag/wp-content/uploads/2025/02/Ermittlungen-1170x780.jpg)
Vorfall | Brandstiftung |
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Ort | Dessau-Roßlau |
Verletzte | 1 |
Sachschaden in € | 130000 |
Ursache | unsachgemäßer Umgang mit Elektrogeräten, Kurzschluss |
In Dessau-Roßlau hat die Feuerwehr in einem Mehrfamilienhaus gleich zweimal innerhalb weniger Stunden zu Bränden ausrücken müssen. Der Grund für die alarmierenden Einsätze war ein unsachgemäßer Umgang mit Elektrogeräten, der beim illegalen Anbau von Cannabis in einer Wohnung zu einem Kurzschluss führte. Bei den Vorfällen am 15. Februar 2025 wurde ein 37-jähriger Nachbar durch den starken Rauch leicht verletzt, während der 41-jährige Mieter der betroffenen Wohnung zum Zeitpunkt des Brandes nicht zu Hause war. Dieser hatte in seinem Wohnraum eine komplette Ausstattung für den Cannabisanbau eingerichtet, darunter Wärmelampen und Heizgeräte. Nach dem ersten Feuer kam es zu einem erneuten Brand, verursacht durch einen mutmaßlichen Kurzschluss.
Bei den Ermittlungen stellte sich heraus, dass der 41-Jährige sich illegal Strom aus einer Wohnung des Nachbarhauses beschafft hatte. Der Schaden beider Brände beläuft sich auf etwa 130.000 Euro, und die betroffene Wohnung ist mittlerweile nicht mehr bewohnbar. Zudem fanden die Einsatzkräfte auch in der Wohnung des leicht verletzten Nachbarn eine nicht erlaubte Menge an Cannabispflanzen. Gegen den 41-Jährigen wurde ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Brandstiftung, fahrlässiger Körperverletzung und Verstoßes gegen das Konsumcannabisgesetz eingeleitet, wie merkur.de berichtet.
Schrittweise Legalisierung von Cannabis in Deutschland
Parallel zu den Vorfällen in Dessau wird der Cannabis-Anbau auch in einem lokalen Cannabis-Club, gegründet von Oliver Bernstein, thematisiert. Der Club hat eine elektronische Lizenz erhalten und wartet nun auf einen Gebührenbescheid, um mit dem Anbau beginnen zu können. Die geplante Anbaustätte umfasst 200 Quadratmeter und soll einen Anbauraum sowie Verarbeitungs- und Lagerflächen bieten. Bernstein plant, Ende Februar oder Anfang März 2024 die ersten Cannabisblüten an die bereits 100 Mitglieder abzugeben. Diese Mitglieder sind zwischen 23 und 72 Jahren alt und sollen umfassend über THC- und CBD-Gehalt sowie die Risiken des Konsums informiert werden, und zwar mithilfe von Informationsmaterial der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, so die Informationen von mdr.de.
Die legale Abgabe von Cannabis wird durch das neue Konsum-Cannabis-Gesetz geregelt, welches am 1. April 2024 in Kraft trat. Es ermöglicht Erwachsenen, bis zu drei Cannabis-Pflanzen für den Eigenbedarf anzubauen; nicht-gewerbliche Anbauvereinigungen dürfen ab dem 1. Juli 2024 Cannabis anbauen und kontrolliert an Erwachsene weitergeben. Dieses Gesetz zielt darauf ab, den Schwarzmarkt zu reduzieren und den Gesundheitsschutz zu verbessern, indem Cannabis legalisiert wird. Dies geschieht vor dem Hintergrund eines Anstiegs des Cannabis-Konsums, insbesondere unter jungen Menschen. 2021 konsumierten über vier Millionen Deutsche zwischen 18 und 64 Jahren Cannabis, wobei der Schwarzmarkt häufig mit gesundheitlichen Risiken verbunden ist, wie bundesregierung.de hervorhebt.
Die neuen Regelungen beinhalten auch umfassende Maßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen. So bleibt der Besitz von Cannabis für Minderjährige verboten, und der öffentliche Konsum wird eingeschränkt, etwa durch ein Konsumverbot in Fußgängerzonen von 7 bis 20 Uhr. Zudem müssen Cannabis-Clubs strengen Kontrollen unterliegen, und die Polizei spielt eine unterstützende Rolle bei der Durchsetzung dieser Gesetze. Der effektive Schutz der Gesundheit und die Prävention von Konsumrisiken sind zentrale Punkte dieser neuen Drogenpolitik, die darauf abzielt, die Grenzen der bisherigen Gesetzgebung zu überwinden.