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Wiesbaden investiert in nachhaltige Bioabfallvergärungsanlage

In Wiesbaden wurde am 3. September 2024 der Bau einer neuen Bioabfallvergärungsanlage beschlossen, die ab 2029 umweltfreundliches Biogas aus den gesammelten Bioabfällen der Stadt und des Rheingau-Taunus-Kreises erzeugen soll, um nachhaltige Energie zu gewinnen und somit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

In der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden entsteht eine innovative Bioabfallvergärungsanlage, die zukünftig die gesammelten Bioabfälle der Stadt in umweltfreundliches Biogas umwandeln soll. Diese moderne Anlage wird nicht nur Biogas produzieren, sondern auch Strom und Wärme erzeugen, was sie zu einem bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiger Energieversorgung macht.

Am Dienstag, dem 3. September 2024, hat der Magistrat von Wiesbaden beschlossen, eine neue Gesellschaft zur Errichtung und zum Betrieb dieser Vergärungsanlage ins Leben zu rufen. Bei diesem Projekt wird eine enge Zusammenarbeit mit dem Rheingau-Taunus-Kreis eingegangen. Beide Gesellschafter, die Landeshauptstadt Wiesbaden und der Rheingau-Taunus-Kreis, sollen jeweils 50 Prozent der Anteile halten, wobei die Stadt über ihre Tochtergesellschaft MBA-Wiesbaden beteiligt ist. Die finale Zustimmung von der Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung und dem Kreistag steht jedoch noch aus, die Entscheidung wird voraussichtlich am 26. September gefällt.

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Effiziente Abfallverwertung und nachhaltige Energie

Mit dem Standort der neuen Anlage auf der Deponie Dyckerhoffbruch wird eine Verarbeitungskapazität von bis zu 60.000 Tonnen Bioabfall pro Jahr angestrebt. Im Jahr 2023 wurden in Wiesbaden bereits etwa 18.700 Tonnen Bioabfälle gesammelt. Durch die geplante interkommunale Zusammenarbeit mit dem Rheingau-Taunus-Kreis und dem Rhein-Lahn-Kreis sollen diese Mengen noch weiter gesteigert werden, sodass aus den gesammelten Abfällen nachhaltiges Biogas gewonnen werden kann.

Der in Wiesbaden geplanten Vergärungsanlage wird voraussichtlich im Jahr 2029 in Betrieb gehen. Die Investitionskosten belaufen sich auf etwa 35 Millionen Euro, wobei durch die interkommunale Partnerschaft Fördermittel des Landes Hessen in Anspruch genommen werden können.

Die Umwandlung von Bioabfällen in Biogas ist ein Schlüssel zur Bekämpfung der Treibhausgasemissionen. Die aus der Anlage erzeugte Energie wird mindestens 500 Gramm weniger Treibhausgase pro Kilowattstunde im Vergleich zu fossilen Brennstoffen erzeugen, was jährliche Einsparungen von bis zu 27.500 Tonnen CO2-Äquivalent ermöglichen kann.

Pionierarbeit für den Klimaschutz

Andreas Kowol, der zuständige Dezernent für die ELW und die MBA, zeigt sich begeistert von diesem Projekt: „Das ist nicht nur gut, sondern auch nachhaltig. Die Bioabfälle in Wiesbaden werden nun direkt vor Ort verarbeitet, was eine große Verbesserung darstellt. Außerdem ist die Partnerschaft mit dem Rheingau-Taunus-Kreis für die Wirtschaftlichkeit der Anlage von entscheidender Bedeutung.“

Markus Patsch, der Geschäftsführer der MBA, hebt die Bedeutung der neuen Anlage hervor: „Wir planen eine moderne Anlage, die nach den aktuellen technischen Standards arbeitet und hohe Effizienz sowie Klimafreundlichkeit bietet. Dieses Projekt ist mir persönlich wichtig, und ich habe es seit 2018 aktiv verfolgt.“

Insgesamt verspricht die neue Bioabfallvergärungsanlage nicht nur eine positive Entwicklung für die Energieversorgung in Wiesbaden, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele. Durch die Verwendung von Biogas wird die Stadt nicht nur unabhängiger von fossilen Energieträgern, sondern auch aktiver für den Klimaschutz eintreten.

Die Bioabfallvergärungsanlage stellt somit eine zukunftsweisende Initiative dar, die sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt. Durch die effektive Nutzung von Bioabfällen wird nicht nur der CO2-Ausstoß signifikant reduziert, sondern auch ein nachhaltiges Energiekonzept für die Region Wiesbaden etabliert.

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