Mahle, ein bedeutender Automobilzulieferer, hat für das Jahr 2024 einen deutlichen Umsatzrückgang auf 11,7 Milliarden Euro vermeldet. Im Jahr 2023 lag der Umsatz noch bei 12,8 Milliarden Euro. Als wesentliche Gründe für diesen Rückgang nennt Vorstandschef Arnd Franz die anhaltende Wirtschaftsflaute, eine gesunkene Nachfrage nach Fahrzeugen sowie den langsamen Hochlauf der Elektromobilität. Besonders in Europa und Nordamerika spürt das Unternehmen schwächere Marktentwicklungen, während Asien, abgesehen von China, weniger betroffen ist. Positiv hingegen entwickelten sich Länder wie Indien und Südamerika, die Wachstum bescheren konnten.
Von dem Umsatz von 11,7 Milliarden Euro sind rund 300 Millionen Euro aus getrennten Geschäften resultierend. Trotz des Rückgangs bleibt Mahle jedoch profitabel, auch wenn genaue Ergebniszahlen nicht veröffentlicht wurden. Die Unsicherheit bezüglich der Marktentwicklung für 2024 bleibt hoch; die Nachfrage der Autohersteller zeigt sich weiterhin verhalten. In Reaktion auf die Marktbedingungen wurden bereits zwei Werke geschlossen, eines in Gaildorf, Deutschland, und eines in Mattighofen, Österreich. Darüber hinaus plant Mahle die Schließung einer Produktionsstätte in Charleston, USA, im ersten Quartal 2025.
Strategie und Nachhaltigkeitsinitiative
Mahle erzielt über 60% seines Umsatzes unabhängig vom Pkw-Verbrennungsmotor. Das Unternehmen hat für seine deutschen Standorte eine Beschäftigungsgarantie bis Ende 2025 ausgesprochen. Ein zukunftsorientierter Ansatz ist die Forderung von Arnd Franz zur Überprüfung der CO2-Regulierung in der Europäischen Union, um auch Hybridantriebe und nachhaltige Kraftstoffe zu berücksichtigen. Ab 2035 ist ein Verbot für Verbrennungsmotoren in der EU geplant.
Im Rahmen seiner langfristigen Strategie hat Mahle im kürzlich veröffentlichten Nachhaltigkeitsbericht 2023 signifikante Fortschritte in der Reduzierung der CO2-Emissionen erzielt. So konnte die Nutzung von erneuerbarem Strom im Vergleich zu 2022 um 10 Prozent gesteigert werden. Die Klimaziele für 2030 wurden durch die Science Based Targets Initiative (SBTi) validiert und streben eine Reduktion von CO2-Emissionen um 49 Prozent bis 2030 an. In Bezug auf die Arbeitssicherheit wurde die Unfallrate von 3,0 auf 2,8 pro 1 Million geleistete Arbeitsstunden gesenkt.
Transformation des Automobilmarktes
Die Transformation im Automobilsektor ist für Unternehmen wie Mahle eine Herausforderung. Diese umfasst sowohl Schrumpfungen im Bereich der Verbrennertechnologie als auch ein Wachstum im Bereich alternativer Antriebe, insbesondere der Elektromobilität. Laut einer Studie von Deloitte wählt ein Großteil der Unternehmen, darunter 52, für ihre Transformationsstrategie einen sogenannten Harvest-Ansatz, bei dem die Bildung eigener Kompetenzen im Vordergrund steht. Dies spiegelt sich in Mahles Ansatz wider, der die Notwendigkeit betont, sich an veränderte Marktbedingungen anzupassen und Innovationskraft zu zeigen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Mahle in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld agiert. Während das Unternehmen sich an die aktuellen Marktentwicklungen anpassen muss, bleibt die strategische Ausrichtung auf Nachhaltigkeit und Transformation unabdingbar, um zukünftige Erfolge sicherzustellen.
Für weiterführende Informationen zu Mahles finanzieller Situation und den Nachhaltigkeitsinitiativen besuchen Sie bitte die Berichte von ZVW, Mahle und Deloitte.