Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat erneut die Idee einer Annexion Kanadas als 51. Bundesstaat der USA in den Raum gestellt. In einem Interview mit Fox News erklärte er, dass die USA jährlich etwa 200 Milliarden US-Dollar an Kanada verlieren und bezeichnete dies als eine Subvention, obwohl es keine direkten Finanzhilfen aus den USA an Kanada gibt. Aktuelle Zahlen zeigen ein Handelsdefizit mit Kanada von 72 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023, was hauptsächlich auf Energieimporte zurückzuführen ist. Diese Thesen sorgen für Aufregung in Kanada, wo die Vorstellung einer Annexion äußerst unbeliebt ist. Premierminister Justin Trudeau äußerte bereits Bedenken hinsichtlich der möglichen Ausbeutung kanadischer Ressourcen durch die USA.

Trump nutzte seine Plattform, um Kanada auch für verschiedene gesellschaftliche Probleme in den USA verantwortlich zu machen, darunter illegale Migration und Drogenhandel. Er fühlte sich berechtigt, Kanada scherzhaft als „Gouverneur“ zu bezeichnen und bot an, dass Kanada den Status eines US-Bundesstaates annehmen könnte. Solche Aussagen sind nicht neu; Trump hatte bereits während seiner Präsidentschaft Zölle von 25 Prozent auf alle Importe aus Kanada angedroht, was die internationale Handelslandschaft weiter belastet.

Trumps Handelspolitik

Die angedrohten Zölle sind Teil Trumps umfassender Handelspolitik, die auch Mexiko und China betrifft. Während Trump einer 30-tägigen Pause bezüglich der Zölle von 25 Prozent auf Importe aus Mexiko und Kanada zugestimmt hat, bleiben Ausnahmen für kanadisches Öl, Erdgas und Strom bestehen. Dennoch gibt es wachsende Bedenken, dass die Einführung von Zöllen auf Stahl und Aluminium, die auch Kanada betreffen, die komplexen Lieferketten in Nordamerika erheblich stören könnte. Experten schätzen, dass Trumps Zollpolitik das kanadische Bruttoinlandsprodukt um bis zu vier Prozent verringern könnte.

Kanzlerinnen der Provinzen wie Alberta warnen auch vor den negativen Auswirkungen, die erhöhten Zölle auf die amerikanischen Raffinerien und die Verbraucherpreise haben könnten. Die kanadische Automobilindustrie zeigt sich besorgt über mögliche Störungen ihrer Lieferketten durch neue Zölle. Kanadas Antwort auf diese Zölle könnte eine Liste von US-Importen umfassen, die mit Vergeltungszöllen belegt werden könnten, darunter Stahl, Keramik und sogar Orangensaft. Dies zeigt, dass die bilateralen Handelsbeziehungen angesichts von Trumps Drohungen unter Druck geraten.

Internationale Reaktionen und wirtschaftliche Folgen

Die Reaktionen aus Kanada auf Trumps Äußerungen sind gemischt. Während einige Analysten Trumps Rhetorik als bedenklich betrachten, halten andere sie für typisches Trump-Getöse. Der langwierige Konflikt zwischen den USA und ihren Nachbarstaaten könnte das Risiko eines Handelskrieges erhöhen, der viele Bereiche der Wirtschaft betroffen macht. Beobachter warnen, dass dieser Konflikt nicht nur die Beziehungen zwischen den USA und Kanada belasten, sondern auch Auswirkungen auf globalen Markt und Unternehmen in anderen Ländern haben könnte.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Trumps Überlegungen zur Annexion Kanadas und seine aggressive Handelspolitik sowohl in den USA als auch in Kanada mit großer Skepsis betrachtet werden. Die kommenden Monate könnten entscheidend dafür sein, wie sich die Handelsbeziehungen zwischen den Nachbarn weiterentwickeln und ob es zu einer Beruhigung oder einer Eskalation kommen wird.