Sam Altman, der CEO von OpenAI, hat sich kürzlich zur Thematik des steigenden Energiebedarfs von Künstlicher Intelligenz (KI) geäußert und betont, dass dieser nicht nur gerechtfertigt, sondern auch notwendig ist. Laut zvw.de verbrauchen KI-Serverfarmen weltweit lediglich zwei bis drei Prozent der globalen Elektrizitätsproduktion. Altman sieht darin eine geringe Zahl und erklärt, dass der Energieeinsatz pro Abfrage effizient sei.

Er warnt jedoch eindringlich davor, KI aufgrund ihres Stromverbrauchs zu verbannen. Altman vergleicht dies mit einem hypothetischen Verbot von Computern und Glühbirnen und macht die Bedeutung von KI für zukünftige Fortschritte in Bereichen wie Kernfusion deutlich. Seiner Meinung nach kann KI die Entwicklungszeit für wissenschaftliche Entdeckungen erheblich verkürzen, von zehn Jahren auf nur ein Jahr. Er hebt hervor, dass die Technologie zur Verbesserung der Lebensqualität und zur Bekämpfung von Herausforderungen wie dem Klimawandel und Krankheiten beitragen kann.

Energiebedarf und Technologiewandel

Das Training neuer KI-Modelle verlangt erhebliche Energiemengen. Mark Zuckerberg hat in diesem Kontext erwähnt, dass ein großes KI-Modell zukünftig ein ganzes Kraftwerk benötigen könnte, wie br.de berichtet. Die Internationale Energieagentur (IEA) prognostiziert, dass der Stromverbrauch von Rechenzentren bis 2026 sich verdoppeln könnte. Diese Entwicklung drängt US-Tech-Firmen dazu, selbst Energieversorger zu werden.

Unternehmen wie Amazon und Google setzen auf atomare Energie, um ihren Energiebedarf zu decken. Amazon plant den Bau mehrerer kleiner Atomreaktoren in den USA, während Google mit einem Kernkraft-Startup an der Einführung von „Small Modular Reactors“ bis 2030 arbeitet. Microsoft hat sich die komplette Stromproduktion des stillgelegten Atomkraftwerks Three Mile Island für 20 Jahre gesichert, das bis spätestens 2028 wieder ans Netz gehen soll.

Umweltauswirkungen und zukünftige Entwicklungen

Auf globaler Ebene wird der Energieverbrauch von Rechenzentren für KI-Anwendungen in Europa bis 2030 voraussichtlich auf über 150 Terawattstunden ansteigen, was einer Verdopplung des aktuellen Verbrauchs entspricht. Dies könnte fünf Prozent des gesamten europäischen Stromverbrauchs abdecken, im Vergleich zu derzeit zwei Prozent, so tagesschau.de.

Trotz des Bedarfs an sauberem Strom haben große Anbieter weiterhin Schwierigkeiten, den Anteil fossiler Brennstoffe zu reduzieren. Google hat beispielsweise im letzten Jahr seinen CO2-Ausstoß um 13 Prozent erhöht. Diese Entwicklung ruft nach massiven Investitionen in erneuerbare Energiequellen und den Ausbau der Strominfrastruktur, um den wachsenden Bedarf nachhaltig zu decken.

Altman fordert in diesem Kontext auch Vertrauen in KI-Systeme, selbst wenn deren Funktionsweise nicht immer vollständig nachvollzogen werden kann. Die fortschreitende Nutzung von KI stellt eine Herausforderung dar, aber auch eine Chance für Innovation und Fortschritt.