Am frühen Morgen des 14. Februar 2025 wurde das Kernkraftwerk Chornobyl in der Ukraine von einem russischen Drohnenangriff getroffen. Laut ukrainischen Behörden handelte es sich um eine Angriffsflugzeugdrohne, die mit einem Hochgeschwindigkeits-Sprengkopf ausgestattet war. Der Angriff, der um 01:50 Uhr Ortszeit (23:50 GMT) stattfand, richtete erhebliche Schäden an der Schutzschale des Reaktors 4 an, der 1986 explodierte. Videoaufnahmen zeigen den Drohnenabsturz auf das kuppelförmige Dach, gefolgt von einer Explosion und einem Brand. Dieser wurde jedoch schnell gelöscht, und Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte, dass die Strahlungswerte nach dem Vorfall unverändert blieben. Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA) überwacht die Strahlung kontinuierlich und stellte keine Anzeichen für eine Gefährdung fest. Die ersten Einschätzungen deuten jedoch auf signifikante Schäden an der Betonstruktur hin.[Al Jazeera berichtet] [Yahoo News berichtet]
Die IAEA betonte, dass ihre Mitarbeiter vor Ort kurz nach dem Angriff eine Explosion in der Nähe der neuen sicheren Einkapselung hörten. Glücklicherweise gab es keinerlei Hinweise auf einen Bruch in der inneren Containment-Schale des Reaktors, was für die nukleare Sicherheit von entscheidender Bedeutung ist. Rafael Grossi, Chef der IAEA, wies auf die anhaltenden Risiken hin, die militärische Aktivitäten in der Nähe von Nukleareinrichtungen darstellen. Dieser Vorfall geschieht vor dem Hintergrund der Münchener Sicherheitskonferenz, bei der der Ukraine-Konflikt im Mittelpunkt steht. US-Vizepräsident JD Vance wird voraussichtlich mit Selenskyj zusammentreffen, während die Ankunft des US-Außenministers Marco Rubio aufgrund technischer Probleme seines Flugzeugs ungewiss ist.[Al Jazeera berichtet]
Militärische Spannungen
Die ukrainische Luftwaffe gab an, in den letzten Tagen 73 feindliche Drohnen abgefangen zu haben, während 58 weitere ihre Ziele nicht erreichten. Die Angriffe auf Chornobyl sind Teil einer größeren Offensive, in der laut ukrainischen Militärbeamten über hundert Drohnen gestartet wurden. Russland hat daraufhin erklärt, dass bei Gegenangriffen auch 50 ukrainische Drohnen abgeschossen wurden. Gleichzeitig berichteten russische Stellen von einem Artillerieangriff der Ukraine auf ein Heizkraftwerk in der Nähe des Kraftwerks Zaporizhzhia, wobei mehr als 50.000 Menschen ohne Strom blieben. Es wurde jedoch ebenfalls berichtet, dass das Zaporizhzhia-Kraftwerk selbst normal betrieben wird und nicht beschädigt wurde.[Al Jazeera berichtet] [DW berichtet]
Kremlsprecher Dmitry Peskov wies die Vorwürfe zurück, dass Russland gezielt nukleare Infrastruktur ins Visier nimmt, und bezeichnete diese Anschuldigungen als „Provokation“. Die Spannungen zwischen den beiden Ländern steigen weiter, und die militärischen Aktivitäten nahe nuklearen Einrichtungen werfen Besorgnis auf. Anhaltende Drohnenangriffe auf das besetzte Atomkraftwerk Zaporizhzhia zeigen die prekäre Sicherheitslage in der Region. Die IAEA hat die Gefahren, die durch diese Angriffe entstehen, als erhebliche Bedrohung für die nukleare Sicherheit eingestuft.[DW berichtet]
Forderungen nach mehr Unterstützung für die Ukraine, insbesondere bezüglich militärischer Ausrüstung zur Abwehr von Drohnenangriffen, werden immer lauter. Präsident Donald Trump hat betont, dass der Krieg in der Ukraine enden muss, und hat Gespräche mit Präsident Wladimir Putin über mögliche Verhandlungen erwähnt. Dies hat unter europäischen Verbündeten Besorgnis ausgelöst, dass sie in mögliche Abkommen einbezogen werden könnten.[Al Jazeera berichtet]